Vergleich „Witches Abroad“ von Terry Pratchett mit „TOTAL VERHEXT“ alte + neue Übersetzung

Mein längster Titel.

Bisher. ;o)

Und passt ja gerade hervorragend zur Buchmessen-Zeit. Deswegen jetzt mal schnell in die Tasten hauen und übertragen. ^^

 

Nun…
Ich hatte ja schon mehrmals Andeutungen auf mein Projekt gemacht. Da ich nun, endlich, die Vorarbeiten abgeschlossen habe, ist jetzt die Zeit gekommen, hier einen Beitrag darüber zu schreiben.

Um was geht es?

Wie ich ja hier in meinem Blog bereits öfters erwähnt habe, bin ich ein Fan von Terry Pratchett und seiner Scheibenwelt.
Vielleicht ist da auch anderen Lesern bereits aufgefallen, dass die alten Bücher der Scheibenwelt eine Überholung verpasst bekommen haben. Dies erkennt man äußerlich bereits an den neuen Titelgestaltungen. Die sind in meinen Augen schon ein eigenes Beitragsthema wert, von daher… kommt dazu vielleicht iiiirgendwann nochmal was.

Doch es wurde nicht nur die äußere Aufmachung geändert. Nein, auch das Eigentliche wurde überarbeitet. Sprich, die Bücher haben eine neue Übersetzung erhalten.

Waren die Übersetzungen, mit denen ich die Scheibenwelt kennengelernt habe, alle von Andreas Brandhorst, wurde jetzt exemplarisch z.B. „Total verhext“ von Regina Rawlinson neu übersetzt.

Als Fan der alten deutschen Übersetzungen (und Titelgestaltungen) stellte sich bei mir da die Frage: Warum?
Muss das sein?

Irgendwann fiel mir die neue Übersetzung von „Total verhext“ heruntergesetzt in die Finger und ich dachte mir ‚Gut – dann les ich sie halt mal.‘

Ja, das habe ich dann gemacht.

Und ich weiß nicht mehr genau, wie ich dann auf diese Idee gekommen bin, wirklich mal alles miteinander zu vergleichen… Doch ich hatte diesen Gedanken und habe ihn tatsächlich umgesetzt. Auch wenn es etwas gedauert hat.

Am 08.12.2015 habe ich ja mitgeteilt, dass endlich das letzte benötigte Buch für dieses Projekt bei mir eingetroffen ist. Ich glaube, Anfang 2016 habe ich dann mit dem Lesen begonnen. Dann habe ich es mal länger schleifen lassen, weil es nicht so gut gepasst hat in den Nachtschichten… Bis jetzt August + September. Am 19.09.2018 – 02:01 Uhr – war ich endlich durch.

Yay!

Und jetzt lasse ich mich mal ein wenig darüber aus.
Sozusagen.

Nach dieser ersten Vorrede will ich nun nochmal klarstellen: Ich bin durchaus parteiisch an die Sache herangegangen. Denn – wie gesagt – ich bin ein Freund der alten Übersetzungen und Titelbilder. Deshalb wollte ich Punkte sammeln, um mich über die neue Übersetzung aufregen zu können.

Ja… das hat nur bedingt geklappt. Denn bereits in den ersten Lese-Sessions musste ich feststellen, dass die neue Übersetzung in einigen Punkten genauer ist. Andererseits sind in beiden dann wieder Klöpse der verschiedensten Art drinnen…

Wie habe ich gearbeitet?

Ich hatte ein Buch im Original, und je ein Buch in der alten und neuen Übersetzung. Diese Bücher habe ich parallel gelesen – erst einen Abschnitt/Satz/Phrase im Original, dann alt + dann neu. Vielleicht auch mal neu, dann alt. Auf jeden Fall immer das Original vorneweg.

Wenn ich dann bei diesem Vergleich etwas gefunden habe, dass ich mir merken wollte, habe ich mir die Passage oder Satz – oder zumindest deren Anfang + Ende – notiert, wie es im Original steht, samt Seite. Also z.B. O(158). Danach habe ich mir entweder meinen Kommentar zu den Übersetzungen notiert, oder die entsprechenden Teile. Auch hier markiert mit A für alte Übersetzung und N für neue Übersetzung, mit entsprechenden Seitenzahlen. So war dann O(158), A(176) + N(175).

Ich werde hier jetzt nicht alle notierten Punkte breittreten – schließlich sind das in meinem Heft (A4!) 8 Blätter, also gut 16 Seiten. Stattdessen picke ich mir nun die Punkte heraus, die ich – für mich – am wichtigsten finde.

Teilweise werde ich die Passagen mit der entsprechenden Markierung hier notieren, manchmal auch nur ‚da ist das + das‘ schreiben – denke ich. ;o)

Bevor es jetzt richtig losgeht noch vorneweg:
Um die Sachen einigermaßen nachvollziehbar + vielleicht auch wiederfindbar zu machen, werde ich jetzt noch sagen, welche Bücher ich GENAU in der Mache hatte. Denn vielleicht ist ein Fehler in der einen Auflage in der nächsten schon behoben worden.

Bei den von mir gelesenen Büchern handelt es sich also um:

 

„Witches Abroad“ von Terry Pratchett, im Deutschen „Total verhext“.
Die alte Übersetzung ist von Andreas Brandhorst (1994), die neue von Regina Rawlinson (2012).

Meine Original-Ausgabe ist vom Verlag Corgi Books, Reprint 1995.

Die alte Übersetzung ist vom Goldmann Verlag, Einmalige Sonderausgabe Juni 2009.

Die neue Übersetzung ist vom Manhatten Verlag, 1. Auflage Neuveröffentlichung 2012.

Hauptsächlich ging es mir um die Unterschiede der Übersetzungen zum Original. Doch falls mir noch anderes aufgefallen sein sollte, habe ich dies dann ebenso festgehalten.

Ich überlege jetzt: Soll ich meine Erkenntniss/Meinung gleich kundtun, oder erst zeigen, was ich für mitteilenswert halte? Ein Fazit kommt ja eigentlich erst zum Ende hin.
Hmm…
Ich zähl erst mal auf.

Und damit beginne ich…

direkt mal mit dem Titel.
„Witches Abroad“ im Original – „Total verhext“ in beiden Übersetzungen.
Sehe ich in mein Wörterbuch, wäre eine wörtliche Übersetzung ja Witches = Hexen + Abroad = im Ausland. Hexen im Ausland. Dies ist eine klare Aussage und trifft den Inhalt des Buches auf den Kopf. Allerdings… ich denke, ich hätte es auch nicht ganz wörtlich übersetzt. Ich hätte wohl eher „Hexen Unterwegs“ genommen. Darinnen kommt auch das ‚Hexen auf Reisen‘-Thema zum Vorschein. Wobei „Hexen auf Reisen“ auch fast passend wäre. „Total verhext“ dagegen… außer, dass es wohl mit den Hexen zu tun hat, und vielleicht viel mit Hexerei, sagt es ansonsten nicht viel. In meinen Augen.

Wenn auch in vielen Sachen genauer am Original neu übersetzt wurde – aber den Titel konnte man dann wohl nicht mehr ändern?

Ein Unterschied zwischen alter + neuer Übersetzung sind die Maßeinheiten. Im Original wird natürlich mit ‚foot‘ + ‚mile‘ gearbeitet, in der alten Übersetzung wurden diese Eingedeutscht. Aus einem Fuß wurden 30 cm und aus 100 Miles 150 Kilometer. In der neuen Übersetzung blieb es bei den englischen Maßeinheiten, Fuß + Meilen.
An beiden Varianten finde ich nichts auszusetzen – solange man den Rest des Buches über konsequent dabeibleibt.

Eine andere Sache ist die Übernahme/Übersetzung von Namen.

Bei der deutschen Übersetzung von „Games of Thrones“ – „Das Lied von Eis und Feuer“ von Georg R. R. Martin wurden ja in die ersten Übersetzungen noch die englischen Namen genommen: Jon Snow, Kingslanding etc.
Ab einer bestimmten Auflage wurden alle englischen Namen eingedeutscht. So wurde aus Jon Snow Jon Schnee.
Kann man machen – wenn man dann dabei bleibt.
Bei den Namen von Terry Pratchett ist dies dann auch so. Aus ‚Granny Weatherwax‘ wird Oma Wetterwachs, Nanny Ogg bleibt Nanny Ogg, und aus Magrat Garlick wird Magrat Knoblauch.
So weit, so einfach.
Wie ist das mit anderen Namen?

Unterschiedlich.

Aus den Voodoo-Göttern ‚Mister Safe Way‘, ‚Lady Bon Anna‘, ‚Hotaloga Andrews‘ und ‚Stride Wide Man‘ werden in der alten Übersetzung ‚Herr Sichere Heimkehr‘, ‚Lady Kommgutnachhaus‘, ‚Du-bereust-es-später‘ und ‚Rührmichnichtan‘. In der neuen bekommen sie folgende Übersetzungen: ‚Heiliger Ross Mann‘ oder nur ‚Ross Mann‘; ‚Lady Bon Anna‘; ‚Hotaloga Andrasch‘ und ‚Großer Schritt‘.
Dies kann man selbst vergleichen bei O(10)+(273) mit A(10)+(265) und N(10)+(263).

Bei der alten Übersetzung wurden also allen Voodoo-Göttern ein deutscher Name verpasst – in der neuen nicht. Wobei ich ‚Safe Way‘ und ‚Sichere Heimkehr‘ noch nachvollziehen kann – im Gegensatz zu ‚Ross Mann‘. (Ich habe gesagt, ich bin parteiisch. ^^)
Insgesamt sind wohl diese Voodoo-Götter Geschmacksache. Doch ich habe noch ein paar andere Namen zum vergleichen…

Einer von Nannys Nachkommen heißt Shane.
So heißt er auch in der alten Übersetzung, während die neue aus ihm Joschi macht.
Was?!?
So ist es zumindest bei O(69), A(76) + N(74).
Allerdings… wird bei O(159), A(178) + N(176) aus Shane in der neuen Übersetzung gar ein Schorsch.
Nun… nachdem man zwei Mal aus Shane einen Joschi gemacht hat N(25) + N(74) – wieso ändert man dies dann in Schorsch? Zumal Joschi + Schorsch noch nicht mal den gleichen Grundnamen haben. Joschi kommt von Joachim, Schorsch ist gleich Georg. Als hä?!
Immerhin Jason bleibt immer Jason. Dieses Glück hat Sean nicht. Bei dem wird in der neuen Übersetzung ein ‚Bert‘ draus. Wie kommt man darauf?
Sean ist ja eine Variante von Hans oder Johann – damit hat Bert nicht mal im Entferntesten zu tun?

Aus ‚Lord Henry Gleet and Lady Gleet‘ (O-217) werden in der neuen Übersetzung ‚Lord Henry Bonjourdrop und Lady Bonjourdrop‘ (N-241) draus, während die alte die Namen lässt.

Andererseits… wird aus ‚Old Shaker Whistley‘ (O-143) in beiden Übersetzungen ‚Willi Wohlig‘. (A-159 + N-158)

Aus ‚The Honourable Douglass Incessant‘ (O-213) wird in beiden Übersetzungen ‚Ehrenwerte Douglass Unablässig‘ (A-243 + N-241) – obwohl auch ‚Unaufhörlich‘ oder ‚Unentwegt‘ hätte rauskommen können.
Dagegen wird aus ‚Chickenwire Hopkins‘ (O-108) ‚Heini Hühnerdraht‘ (A-121) und ‚Hühnerdraht Hüpfkins‘ (N-118)…
Warum werden einige Namen gleich, andere nach eigenem Gusto übersetzt?

Dies war die Namenspickerei.

Komme ich jetzt zu den Übersetzungs-Fragen. ;o)

Da stellt sich mir als erstes die Frage:
Was mag die Bedeutung der ‚wet hen‘ sein?
Als solche bezeichnet Oma Wetterwachs nämlich Magrat.
„You are a wet hen, Magrat Garlick.“ (O-159)
In der alten Übersetzung wird daraus auf Seite 177
„Weil du nichts weiter bist als ein Küken.“
Nun, kann ich einigermaßen nachvollziehen. „Nasse Henne“ klingt ja komisch, aber eine Henne, die noch nicht trocken hinter den Ohren ist, ist dann schon sowas wie ein Küken.
Wie man aber darauf kommt, daraus ein „nasses Handtuch“ zu machen – wie in der neuen Übersetzung auf Seite 176: „Weil du ein nasses Handtuch bist, Magrat Knoblauch“… das erschließt sich mir jetzt nicht so ganz.
Was, bitte schön, ist ein nasses Handtuch? Und warum sollte ich beleidigt oder eingeschnappt sein, wenn mich jemand als solches bezeichnet?
Diese Begrifflichkeit kann ich ja so gar nicht zu- oder einordnen. Sagt man das in Deutsch sprechenden Ländern irgendwo?
Die ‚wet hen‘ kommt auch nochmal auf (O-185), (A-207) + (N-205) vor. Außerdem ganz am Ende des Buches. Bei (O-286), (A-319) + (N-318). Zumindest da wurde in der alten Übersetzung noch ein unerfahrenes Küken draus.

Dann hätte ich jetzt eine generelle Sache:
In der neuen Übersetzung redet Oma Wetterwachs die Leute öfters mit „Sie“ an, in der alten mit „Du“.
Dazu finde ich: Mein Gefühl tendiert hier mehr zum Du.
Denn Oma ist direkt.

Ein weiterer Begriff ist ‚female cats‘ (O-74). Daraus werden in der alten Übersetzung auf Seite 82 ‚weibliche Katzen‘ – wobei Katzen ja immer weiblich sind, sonst wären es ja Kater. Aber wahrscheinlich auf die Tiergruppe gesehen…
Die neue Übersetzung macht auf Seite 80 daraus ‚Kätzinnen’…
Äh, ja.
Ich habe jetzt zwar nicht im Duden nachgeschlagen, doch habe ich das unbestimmte Gefühl, dieses Wort existiert gar nicht. (Gut, wenn ich jetzt nachschlage, sagt mir die Duden-Homepage, Kätzin gibt es doch – dennoch finde ich es nicht gut.)
Im Ernst – Kätzinnen?!

Ein weiteres Wort, welches sich durchaus passend klanglich anhört, aber nicht in allen Gegenden Deutschlands genutzt wird, ist prokeln.
Prokeln?
Ja, wie in der neuen Übersetzung auf Seite 116 für „cleans out her ear“ (O-106). Das wurde in der alten Übersetzung nur zu „Ohr säubern“ (A-118+119), in der neuen zu „Ohren prokeln“. Nach einem kurzen Ausflug eben zum großen G geht meine Vermutung jetzt dahin, dass die Übersetzerin der neuen Bearbeitung aus dem Norden kommt. Doch zumindest ich hier in Frankfurt hatte noch nie was davon gehört. Und Frankfurt liegt fast in der Mitte von Deutschland.
Wie gesagt, klanglich deutet sich da ja schon eine Ableitung an, trotzdem… hm.

Manchmal bin ich mit beiden angebotenen Übersetzungen nicht so ganz zufrieden.
Ein kurzes Beispiel:
(O-266) TWO OUT OF THREE ISN’T BAD.
(A-297) ZWEI VON DREI WÜNSCHEN SIND IN ERFÜLLUNG GEGANGEN. DAS IST NICHT SCHLECHT.
(N-294) ZWEI DRITTEL DEINER WÜNSCHE HABEN SICH ERFÜLLT. KEINE SCHLECHTE QUOTE.

Wenn dagegen aus (O-135) ’said Nanny Ogg, grimly.‘ ein (N-149) ‚gab Nanny Ogg schmunzelnd zurück‘ wird, finde ich dies einfach falsch. Ach, aber Fehler…

Im Original und neuer Übersetzung gibt es die Geschichte von Glod. Da wurde in A Gold draus.
Manchmal ist im Original eine bestimmte Person gemeint, oder es wird über sie erzählt – dann stimmt sie manchmal in der einen, mal in der anderen Version nicht. Oder das Original macht einen Anschlußfehler und lässt Magrat ihren zweiten Schuh zweimal ausziehen (O-243) – das wird in der alten so übernommen, in der neuen aber nicht. Da hat sie ihn dann bereits in der Hand. (N-270)

Ich wundere mich dann noch über die Pastorentöchter, die bei N-193 vorkamen. Doch habe ich da tatsächlich mal nicht die Original-Stelle zum Vergleich notiert. Doch müsste die auf Seite 174 stehen, als Oma + Nanny bei Frau Gogol sind. Und es ist Frau Gogol, die als erstes meint „unter uns Pastorentöchtern“ – statt einfach nur „unter uns“.
Dazu finde ich wieder: Hmm.

Dies war jetzt die Begriffs- und Übersetzungspickerei. ;o)

Kommen wir nun… hm… jetzt springen mir gerade die Lautmalerei + Nannys Bestellungen ins Auge. Bzw. die Anweisungen in holprigem Möchtegern-Ausländerisch. Ich denke, dazu werde ich die notierten Passagen einfach mal so hier gegenüberstellen. Vielleicht mit ein-zwei Kommentaren von mir dazu – oder auch nicht. ;o)

(O-69) „Openny vous, gunga din, chop-chop, pretty damn quick.“
(A-76) „Öffneh-wu, undzwarfix, hopp-hopp, schnell-schnell“
(N-74) „Uwe, uwe, gunga din, chop-chop, aber dalli.“

(O-70) „Gooden day, big-feller mine host! Trois beers pour favour avec us, silver plate.“
(A-77) „Bon Dschorno, Mißter guter Wirt! Troa Bier pur fawor awek uns, sillvupläh.“
(N-75) „Bonn Schuhe, mein Allerwertester! Trois Bier por fawor aweck uns, alle hopp!“

Jetzt wird getrunken auf der Straße:
(O-203) ‚Frgtht!! Gizeer!‘ she said.
(A-227) „Frgtht“ sagte sie. „Gtllgh!“
(N-225) „Prust!! Feurio!“, sagte sie.

Und immer noch Alkohol:
(O-204) ‚Kwizathugner!‘
(A-227) „Kwizathugner“
(N-225) „Das rappelt im Karton!“

Und die letzte fremdländische Bestellung:
(O-265) ‚Another banana dak’ry, mahatma coat, chopchop.‘
(A-295) „Ich möchte ein Bananengetränk mit Rum, Mahatma Dingsbums, hopp, hopp.“
(N-294) „Einen Bananendaikry, Mahatma Bambi, dalli klick.“
Dalli klick? Kennen junge Leute denn heutzutage noch „Dalli Dalli“ + das darin gespielte „Dalli Klick“?
Großes Fragezeichen.

Und direkt nochmal zum Bananendaikry. Der wurde vorher nämlich schon mal erwähnt:
(O-159) ‚one called a Bananana dakry‘
(A-178) ‚Bananenklau‘
(N-177) ‚Bananananendaikri‘

Darauf stoßen wir an.
(O-197) ‚Up your eye!‘ she said. ‚Mud in your bottom!‘
(A-219) „Runter damit und gut gekippt!“
(N-217) „Stößchen!“, rief sie. „Prostata!“

Als letzten Vergleich in dieser Richtung noch einmal eine schriftliche Anrede von Nanny in einem ihrer Briefe an ihren Sohn:
(O-251) Dear Jason unt so witer
(A-280) Lieber Jason änd de fämilie
(N-278) Lieber Jason etzettera peepee

 

Zu was komme ich jetzt als Nächstes?
Ich denke, zu dem was fehlt.

Dies sind als erstes überhaupt erwähnt: Absätze.
In der alten Übersetzung, in dieser einmaligen Sonderausgabe, fehlen davon einige, die sowohl im Original, als auch in der neuen Übersetzung die Zuordnung des Textes erleichtern.
Ich habe jetzt, beim Überfliegen meiner Notizen, alleine 14 (!) Stellen gefunden, an denen kein Absatz gemacht wurde. Dies fördert das Textverständnis nicht immer. Sozusagen. Dafür habe ich im Gegensatz eine (1!) Stelle gefunden, in der ein Absatz gesetzt wurde, obwohl da im Original gar keiner vorgesehen war.
Hmmm…

Das nächste, was fehlt, sind Sätze oder ganze Textpassagen, die (leider) in der alten Übersetzung fehlen. Da komme ich jetzt, nach einfacher Strichlistenführung, auf 25 Sätze, Teilsätze oder ganze Passagen, die in der alten Übersetzung komplett fehlen.
Dafür wurden 4 Stellen hinzugefügt, die so nicht aus dem Original hervorgehen.
Bei der neuen Übersetzung komme ich nur auf 3 fehlende Teile – dafür 5 Hinzufügungen. Ich nehme an, die kommen aus der Übersetzung heraus. Hoffe ich.
Als Beispiel für fehlende Sachen in der alten Übersetzung möchte ich hier einen kompletten fehlenden Absatz über ‚witches‘, ’stories‘ und ‚card sharpers‘ anführen, also über Hexen, Geschichten und Falschspieler. In meinem Original befindet sich dieser Absatz auf Seite 102, in der neuen Übersetzung auf Seite 112 – jedoch sieht man in der alten Übersetzung auf Seite 114 kein Wort davon.

Etwas Kleineres wäre der Satz von (O-64) ‚The story will absorb them.‘ – der in der alten Übersetzung weggelassen wurde. In der neuen Übersetzung gibt es ihn.

Eines der (wenigen) Beispiele zum Thema „weglassen in der neuen Übersetzung“ ist (O-259) ‚You know me,‘ he said. ‚You all know me. You know I was killed.‘
Daraus wird nur (N-288): „Ihr kennt mich“, sagte er. „Ihr wisst, dass …“. Hier fehlt also die Bestärkung.

Dafür wird aus der Koch-Geschichte von (O-212):
‚She’s a good cook,‘ said Nanny. ‚I don’t think anyone can cook like she do and be that bad.‘
ein (N-235) „Auf jeden Fall ist sie eine gute Köchin“, sagte Nanny. „Wo man so gut kocht, da lass dich ruhig nieder, schlechte Köche haben keine Lieder.“

Auch mag die neuere Übersetzung wohl genauere Zahlenangaben.
So kommen auf (N-75) in die Herberge „Mindestens zwanzig bleiche Gestalten…“, obwohl gar keine Zahlenangaben vorkommen. Und aus (O-203) ‚as a score of bony figures‘ werden bei (N-225) ‚zwei Dutzend Gerippe‘.

Als letztes gibt es jetzt noch den Punkt „Wortspiele“.

Wortspiele sind ja wirklich Übersetzungssachen.
So wird aus „Embers“ aus dem Original (177) in A-197 zu „Asche“ und in N-196 zu „Glutella“.
Embers wird nach meinem Langenscheidt-Wörterbuch übrigens übersetzt mit „Glut“. Daraus ergeben sich dann weitere – mehr oder weniger gute – Wortspiele mit diesem Namen.

Eine Anspielung auf Virgin Air wird bei A gar nicht erst gemacht. (O-87/A-97/N-95).
Und das der Hahn im Englischen auch Cock genannt wird… da traut sich A gar keine Schwanzanspielung. Und (N-193) macht dafür einen Umweg.
Ach ja, Nanny sagt im Original übrigens (O-174):
‚My word,‘ she said, taken aback. ‚That’s the biggest cock I’ve ever seen, and I’ve seen a few in my time.‘
;o)

Das wäre eigentlich ein gutes Schlußwort. ;o)

Ich habe also längst nicht jedes Fitzelchen hier breitgetreten, das mir aufgefallen ist.
Was kann ich also nun zum Abschluss meines Projektes als Fazit festhalten?

Nun, würde mensch eine Strichliste machen, welche Version genauer wäre/ist, dann denke ich, würde tatsächlich die neue Übersetzung gewinnen. Alleine schon anhand der ganzen weggelassenen Sätze und Passagen.
Und doch… ich bin ein Freund der alten Übersetzung.
Aber die neue ist genauer. In vielen Dingen. Und dann wieder „Häh?“.

Ich weiß es nicht.
Es fällt mir schwer, eine endgültige Empfehlung zu treffen.
Wahrscheinlich muss diese Entscheidung jeder für sich selbst treffen.
Vielleicht sollte ich einfach langsam auf die Originalbücher umsteigen? Schließlich verstehe ich sie ja inzwischen zu… sagen wir 95-99%, denke ich.

Auch wenn mich jetzt vielleicht ein weiterer Vergleich reizen könnte – ich denke, einer reicht.

Dies war mein Vergleich der alten und neuen deutschen Übersetzung „Total verhext“ mit dem Original von Terry Pratchett „Witches Abroad“.

Andere Ausgaben müsst ihr also selbst vergleichen.

Ich habe fertig. ;o)

 

Kurz zwischendurch

Mal ganz kurz zwischendurch – das ist jetzt keiner der bereits vorgeschriebenen Beiträge, sondern einfach so mal… ^^

Ich hatte ja vor gefühlten Ewigkeiten mal ein Blog-Projekt angekündigt, nämlich hier.

Dieses Projekt (oder Projekte) habe ich immer noch nicht fertig, aber ich kann Euch ja mal einen kleinen Blick auf den momentanen Stand werfen lassen. ^^

So sah es gestern Nacht (und wird auch heute Nacht wieder aussehen) bei mir während der Nachtschicht aus.

Und iiiiirgendwann, in der noch-nicht-absehbaren Zukunft, werde ich dann auch mal soweit sein, daraus einen Beitrag zu schreiben.

Solange könnt ihr immer noch überlegen, was das wohl werden soll. ;o)

Das Genre ‚Fantasy‘

Ist groß.
Soviel sei direkt am Anfang mal klargestellt.

Ich hatte mich über dieses Thema vor einiger Zeit mal mit einer meiner Lieblingsbuchhändlerinnen – inzwischen leider Ex-Buchhändlerin – unterhalten. Da sie nämlich selbst bisher kein Fantasy gelesen hat. Und gerade letzte Woche habe ich in einem Kommentar auf meinen Autorenbeitrag zu meinen besonderen Fantasyautoren verwiesen. Dabei kam mir der Gedanke: Warum nicht mal einen Beitrag zu diesem Thema schreiben? Wenn mir in einer Unterhaltung schon so viel einfällt, dann doch bestimmt auch, wenn ich meine Gedanken dazu mal sammle und niederschreibe. Damit sich Leute, für die das Genre „Fantasy“ bisher noch nicht auf der Lesekarte stand, vielleicht doch mal reinschnuppern wollen/können.

Diese Zusammenfassung spiegelt rein meine eigene Meinung wieder. Wenn jemand anderer Meinung ist, oder zusätzliche Autoren- + Büchervorschläge machen möchte, ist dies in der Kommentarecke ganz einfach möglich.

So wie dies hier auch nur meine Meinung wiedergibt, kann ich natürlich auch nur Autoren und eventuell Bücher nennen, die mir bekannt sind oder meinem Geschmack entsprechen. Da die Geschmäcker nun mal verschieden sind, muss dies anderen Menschen nicht gefallen. Es kann sich hier also nur um einen Ansatzpunkt für das Genre „Fantasy“ handeln. Doch genug des Vorgeplänkels. Auf ins Getümmel. ;o)

Wo fange ich an?

Wie gesagt, das Genre Fantasy ist groß.

Nun, grob gesagt, würde ich behaupten, Fantasy ist alles, das fantastische Elemente enthält: Hexen, Magier, Zauberer, Magie, Riesen, Götter, Dämonen, Teufel, Werwölfe, Geister, Trolle, Elfen, Zwerge, Drachen, Vampire… usw. usf.

Wenn ich dies jetzt so betrachte, kann ich durchaus behaupten, dass zum Beispiel Goethes „Faust“ Fantasy ist. Schließlich gibt es darinnen Teufel, Magie…
Das der „Sommernachtstraum“ von Shakespeare erst recht ins Fantasygenre fällt, steht dann ganz außer Frage. Hallo? Elfen? Magie? Fantasy. Ganz klar.
Wenn jemand diese Theaterstücke lesen oder ansehen kann, ohne gleich zu meckern „Das geht ja alles gar nicht. Das ist ja voll unlogisch!“, besteht zumindest die Möglichkeit, dass sie/er auch anderen fantastischen Variationen offen gegenübersteht. (Zum Beispiel „Macbeth„.) ;o)

In den Fantastischen Bereich fallen in meinen Augen auch alle Arten von Mythen + Mythensammlungen. Egal ob ägyptische, griechische oder nordische Götter…
Zu den nordischen Göttern hat Neil Gaiman gerade erst – quasi – eine eigene Bearbeitung herausgebracht. Auf Deutsch heißt diese „Nordische Mythen und Sagen“ und erscheint beim Eichborn Verlag. Stephen Fry hat sich der Griechen angenommen. Sein Buch heißt „Mythos“ – und gibt es wohl bisher nur auf Englisch.
Beide Bücher habe ich jedoch selbst (noch) nicht gelesen. Neil Gaiman hat auch bereits in einigen seiner vorherigen Bücher mit Göttern gearbeitet. Ich denke, darauf werde ich dann nochmal zurückkommen.

Wenn jemand also das erste Mal ins Genre hineinschnuppern will, ginge dies durchaus über Mythologie. Allerdings könnte das noch zu… unfantastisch empfunden werden, weil gesagt werden könnte: Fantasy ist Fantasy – und Mythologie ist Mythologie.

Nun… wie fängt mensch dann an?

Da sei jetzt direkt gesagt: Niemand muss mit dem „Herrn der Ringe“ anfangen. Es gibt genug Möglichkeiten, sich an die Fantasy heranzutasten.

Ein Weg führt über die Kinder- und Jugendbuchabteilung. (Diese Bücher dürfen übrigens auch Erwachsene lesen – nur um Unklarheiten vorzubeugen. ;o))

Als Beispiele dafür möchte ich die Harry Potter-Bücher von J.K. Rowling vorschlagen. Oder „Die Unendliche Geschichte“ von Michael Ende.
Diese beiden Vorschläge sind im Altersbereich ja so ab 10/11 angesiedelt, denke ich. Entsprechend „einfach“ ist da noch der Einstieg. Bei Harry Potter sollte man aber auf jeden Fall mit dem ersten Buch anfangen, dem „Stein der Weisen„, um sich dieser Welt langsam anzunähern. Ich fand den ersten Band damals ok – doch so richtig gepackt hat es mich erst ab dem Ende vom zweiten Buch. Davor war es eher so… informelles lesen.

Auch in die Jugendecke fällt Jonathan Stroud. Einmal mit der „Bartimäus„-Trilogie (plus Teil 4, den ich… ‚hmm‘ fand.) Noch etwas düsterer wird es dann mit „Lockwood & Co„. Über die Serie will ich vielleicht noch mal einen eigenen Extra-Beitrag schreiben. Jetzt möchte ich nur schon mal anmerken, dass sie zwar in der Buchhandlung in den Altersbereich ab 11 einsortiert wird, ich dieser Einteilung jedoch etwas skeptisch gegenüberstehe. Da es hierbei um Geister und den Kampf gegen solche geht, würde ich das Alter wohl etwas höher ansetzen. Es sei denn, ein Kind/Jugendlicher hat wirklich schon sehr viel gelesen, unter anderem vielleicht auch mehr mit Geistern etc. (Meine Nichte bekommt den ersten Teil jetzt von mir demnächst zu ihrer Konfirmation. Ich denke, ihr könnte das gefallen.) Wahrscheinlich bin ich mit der Altersangabe auch einfach skeptisch, weil meine Neffen jetzt 11 sind, ich aber denke, dass sie noch nicht soweit sind.

Für etwas furchtsamere Gemüter (und meine Neffen) würde ich empfehlen, erst mal die Bartimäus-Bücher zu lesen. Darinnen geht es um Zauberer und beschworene Dschinns.

Wo wir gerade bei Geistern, gruselig und Kinderbücher waren, fallen mir doch grad noch zwei Bücher von Neil Gaiman ein. Nämlich „Das Graveyard Buch“ und „Coraline„. Auch zwei gute Bücher. Von „Coraline“ gibt es ja auch einen Animations-Film, und im „Graveyard Buch“ geht es um einen Jungen, der auf einem Friedhof aufwächst und von Geistern und anderen Wesen umsorgt wird.

Wenn wir gerade in der Gruselabteilung sind, schauen wir uns hier doch noch ein wenig um. Denn ja, auch so einige Horrorbücher kann man der Fantasyecke zuschieben. Vielleicht jetzt nicht alle + offiziell, aber doch so einige. Mir fällt da „Es“ von Stephen King ein, oder „Cabal“ von Clive Barker. Ob es gute Fantasy-Einstiegsbücher sind? Wenn man auf Horror steht, vielleicht.

Die klassischsten Vertreter des Horrors sind ja eigentlich auch die Gründer dieses Genres überhaupt: Mary Shelleys „Frankenstein“ und Bram Stokers „Dracula„.
Frankenstein habe ich, ehrlich gesagt, selbst noch nicht ‚vollendet‘. Und auch Dracula habe ich erst beim zweiten Versuch geschafft.
Weitere klassische Vertreter in diese Richtung wären wohl noch E.T.A. Hoffmann und Edgar Allan Poe. Allerdings habe ich selbst auch diese beiden Autoren nur stückchenweise geschafft – wenn überhaupt. ;o)

Wo wir gerade auch bei Vampiren waren, muss ich auf jeden Fall noch „Die Chronik der Vampire“ von Anne Rice nennen. Deren erste drei Bücher fand ich richtig gut: „Interview mit einem Vampir“ (oder wie es in der ersten deutschen Ausgabe noch hieß „Schule der Vampire“), „Der Fürst der Finsternis“ + „Königin der Verdammten„.
Dann hat Anne Rice u.a. noch eine Serie über die „Mayfair-Hexen“ geschrieben, doch davon habe ich noch nichts gelesen.

Sollte mensch sich mit dem Vampirismus infiziert haben, gibt es inzwischen genug andere Werke, mit denen mensch sich dann weiter beschäftigen kann. Ich würde das schon fast als „Schwemme“ bezeichnen. Doch vielleicht ist sie ja inzwischen wieder etwas abgeklungen.
Als ein etwas anderes Horror- und/oder Vampirbuch möchte ich hier von A. Lee Martinez wenigstens noch kurz „Diner des Grauens“ erwähnen: ein Werwolf und ein Vampir sind unterwegs und retten wohl immer wieder mal die Welt.

All diese Vampir- und Horrorbücher fallen auch unter den großen Fantasy-Genrebereich „Urbane Fantasy“. Dabei handelt es sich um Fantasy, welche in einer (der) normalen Welt angesiedelt ist. Hierunter fällt zum Beispiel auch „Oneiros“ von Markus Heitz, in dem jemand den Tod herbeischlafen kann. Oder wieder mehrere Werke von Neil Gaiman: „American Gods“ – wieder ein Werk mit Götterbeteiligung; „Niemalsland“ (oder im Original „Neverwhere“) über ein Leben unter London; oder auch „Der Ozean am Ende der Straße„.
Außerdem auch gibt es die Reihe um Peter Grant von Ben Aaranovich, „Die Flüsse von London„, mit Zauberei, Flußgöttern und vielem anderem. ;o)

Wenn mensch gerne historische Romane liest, könnte er/sie sich dem Fantasygenre auch über die „Feuerreiter Seiner Majestät“ von Naomi Novik annähern: Diese Bücher spielen zur Zeit der Napoleonischen Kriege – nur mit Drachen auf allen Seiten. Als Kurierflieger, Bomber, Lasttiere + Waffen. Auch hier sollte mensch mit dem ersten Buch der Reihe, „Drachenbrut„, beginnen, um leichter hineinzukommen.

Damit komme ich jetzt in den „normalen“ Fantasybereich, den ich durchaus noch weiter unterteilen könnte, z.B. in „High Fantasy“ und „Low Fantasy“, doch gibt es diese Unterteilungen an den Bücherregalen auch nicht. Kann ich mich zumindest nicht dran erinnern. ;o)

Ich beginne mal mit dem humorvollen Teil, wie ich finde. Denn jetzt komme ich zur Scheibenwelt von Terry Pratchett! Eine meiner absoluten Leseheimaten. Definitv.
Insgesamt gibt es – Wikipedia sei Dank – von der Scheibenwelt 41 Romane. Wobei ich die ersten beiden – „Die Farben der Magie“ und „Das Licht der Phantasie“ – nicht als Einstieg in die Scheibenwelt empfehlen würde. Dafür eignen sich das dritte Buch „Das Erbe des Zauberers“ oder das vierte „Gevatter Tod“ irgendwie besser. Denn die ersten beiden sind, in meinen Augen, eher eine Fantasy-Parodie, und Terry Pratchett war da wohl noch auf Erkundungstour. Doch ab dem dritten und allen weiteren Büchern hat er aus der mittelalterlichen eine immer modernere Scheibenwelt geschaffen. Und diesem Fortschritt zu folgen war klasse.

Wie gesagt: Dies ist meine persönliche Meinung.

Terry Pratchett hat übrigens zusammen mit Neil Gaiman auch ein Werk der urbanen Fantasy geschaffen: „Ein gutes Omen“ (Good Omens). Ein Buch, in dem ein Engel und ein Dämon den Weltuntergang und das Jüngste Gericht verhindern wollen, da es ihnen auf der Erde eigentlich ganz gut gefällt. Ein alleiniges, reines Fantasywerk von Neil Gaiman dagegen ist „Der Sternenwanderer„. Ein sehr schönes Buch und ein toller Film.

Was fallen mir denn jetzt noch für Lesevorschläge ein, abgesehen wirklich vom Klassiker „Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien – oder dem neuen Klassiker (kann man das schon sagen?) „Das Lied von Eis und Feuer“ (Game of Thrones) von Georg R. R. Martin?

In den amüsanten Bereich fällt definitiv die „Dämon zuviel„-Reihe von Robert Asprin. (Bei ihm sind Dämonen übrigens Dimesionsreisende.) Inwiefern mensch die Bücher dazu aber noch im Handel findet – schwer zu sagen.

Wenn jemand sich dem Genre über die Literaturschiene nähern will – weil mensch vielleicht ein/e begeisterte/r Leser/in der Werke von Brontë oder anderer klassischer Autoren ist, sollte man einen Blick in die „Thursday Next„-Reihe von Jasper Fforde werfen. Hier haben literarische Figuren ein Leben neben ihrem Leben in ihren eigenen Geschichten. Vielleicht etwas ähnlich wie mit der „Tintenherz„-Reihe von Cornelia Funke. In beiden schaffen es Figuren, in die Realität zu „entkommen“.

Abgesehen von seinen Urban Fantasy-Büchern wie ja z.B. schon erwähnt „Oneiros“ hat Markus Heitz auch „richtige“ Fantasy geschrieben. Am bekanntesten dürfte wohl seine „Die Zwerge„-Reihe sein. In den Bereich der Fantasy-Reihen für Kinder und Jugendliche fallen mir dann jetzt noch die „Narnia„-Bücher von C.S. Lewis ein. Wobei mir persönlich irgendwann das verpackte Christentum zu viel wurde. Aber es gibt auch noch die „Der Goldene Kompass„-Reihe von Philip Pullman. Oder nochmal mit griechischem Göttereinschlag „Percy Jackson“ von Rick Riordan.

Was noch…

Irgendwie fällt mir jetzt nicht mehr viel ein.

Mensch kann natürlich auch einfach mal in die Buchhandlung seines/ihres Vertrauens und Wahl gehen, und sehen, was das Fantasyregal dort so zu bieten hat.

Dort wird es dann bestimmt auch so dicke Bücher von z.B. Tad Williams geben. Da sollte mensch sich dann überlegen: Will ich wirklich mit so einem dicken Schmöker den ersten Versuch starten? 😉

Oh – mir fällt gerade ein, dass ich Walter Moers ja ganz vergessen habe. Diese ganz eigene Fantasierichtung von ihm… damit kann mensch auch prima beginnen. Ich sage nur „Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär„.

Oh – und die Klippenrand-Chroniken habe ich auch vergessen. Das ist definitiv Fantasy, die für Kinder (auch) gedacht ist, weswegen man sie auch im Kinder- und Jugendbuchbereich finden dürfte. Geschrieben sind sie von Paul Stewart und wunderbar illustriert von Chris Ridell.

Denn – wie gesagt – man muss nicht mit dem „Der Herr der Ringe“ beginnen. Er ist kein „Muss“ für dieses Genre. Nur, wenn mensch sich dann wirklich dafür interessieren sollte, kann sie/er sich auch daran machen, ihn zu lesen. Aber so ist das ja eigentlich mit allen Büchern.

Ich hoffe, ich habe jetzt mit diesem Beitrag mehr informiert als verwirrt. Sicher habe ich auch noch viele Autoren und Autorinnen vergessen. Und je länger ich für die Be- und Verarbeitung dieses Blogbeitrags benötige, desto mehr fallen mir noch ein. Doch jetzt schließe ich dieses Werk ab. Falls irgendjemand etwas dazu sagen möchte:

Ich bin ganz Ohr.

Und Papier ist ja geduldig. ;o)

 

 

HOLOGRAMMATICA von Tom Hillenbrand

 

Gestern hatte ich es hier ja noch mit Büchern für Jugendliche. Wobei diese Bücher natürlich auch von interessierten Erwachsenen gelesen werden können. Sieht man ja an mir. ;o)
Heute habe ich etwas für Ältere. Erwachsene.
Und zwar

HOLOGRAMMATICA
von Tom Hillenbrand

Ich habe Tom Hillenbrand ja bereits mal in meinem Beitrag über Krimiautoren, die ich gerne lese, erwähnt. Dabei habe ich ja auch sein Buch „Drohnenland“ hervorgehoben; einen Krimi im Science-Fiction-Gewand, den ich richtig klasse fand.

„HOLOGRAMMATICA“ ist nun ein Thriller, der in einer Welt der Zukunft spielt. Wieder eine Science-Fiction-Geschichte, die mich direkt am Buchanfang mitgenommen hat. Bis zum Ende der Seiten.

Worum geht es?

Galahad Singh arbeitet als Quästor daran, verschwundene Personen wiederzufinden. Also eine Art Privatermittler.
Die Möglichkeiten, sich im Jahr 2088 verschwinden zu lassen, sind vielfältig: Völkerwanderung nach Sibirien; Auswandern ins All zum Asteroidengürtel mit Hilfe eines Sternenfahrstuhls; Tarnen des eigenen Aussehens mit überprojizierten Hologrammen, so dass man besser oder ganz anders aussehen kann… oder als Steigerung das Schlüpfen in ein Gefäß – eines Körpers, der das eigene Bewusstsein für einem gewissen Zeitraum aufnehmen kann.
Nun, zumindest die letzte Möglichkeit ist nur Quants vorbehalten – Menschen, die ihr Gehirn auf eine Festplatte haben speichern lassen, um anschließend dieses Hirn gegen einen kleinen Quantencomputer auszutauschen. Dies ermöglicht es, in Gefäße zu schlüpfen, indem man sein Ich dort hochlädt.

Von normalen Menschen werden diese Quants als Hohlköpfe bezeichnet, als Dank für deren Bezeichnung für die Normalos mit einem natürlichen Gehirn: Schwammschädel

Es gibt also viele Möglichkeiten, sich unsichtbar zu machen in dieser Variante der Zukunft. Und Galahad Singhs Aufgaben ist es, sich-Unsichtbar-Gemachte wieder sichtbar zu machen. Das Buch geht um einen Auftrag von ihm, zu dem ich jetzt aber nichts weiterschreiben werde. Die Geschichte muss man schon selbst lesen. (Außerdem hat mein VnvO sich dieses Buch von mir als Geburtstags-Geschenk gewünscht – und da er ein Leser meines Blogs ist, kann + will ich gar nicht mehr zur Geschichte an sich schreiben.)

Doch ich möchte noch etwas zur Welt und zur Hauptfigur sagen. Zuerst zur Figur von Galahad Singh:
Ich habe mich vor Jahren mal darüber aufgeregt, warum – in meinen Augen – wohl nur Frauen Männern in ihren Geschichten homoerotische Tendenzen zuschreiben würden. Wo war das nochmal? Ach ja, hier. Vor fast genau 6 Jahren.
Nun, Galahad Singh ist ein Mann, wie man anhand des Vornamens „Galahad“ vermuten kann – und er ist homosexuell. Und dies stört mich in dieser Geschichte kein bisschen.
Das Galahad Männer abcheckt, dies kommt hier so einfach, natürlich und normal rüber, dass ich nicht mal einen Gedanken darüber verschwenden musste. Dies machte und mache ich dann eher über die Frage:
Verliebt man sich eher in ein Hirn oder einen Körper? Denn zumindest im Buch kann ja der Körper angepasst werden – sofern man ein Hohlkopf ist.

Ich habe in der einzigen Rezension zu „HOLOGRAMMATICA“, in die ich kurz hineingelesen habe, als allererstes den Punkt gesehen „mutige Entscheidung, als Hauptfigur einen homosexuellen Ermittler zu nehmen“.
Ich kann dies für mich so nicht nachvollziehen, da alles ganz natürlich geschrieben wurde… und ob jetzt ein Mann eine Frau auscheckt, oder eine Frau einen Mann, oder ein Mann einen Mann… die Sache des Auscheckens bleibt dieselbe. In diesem Fall fand ich es tatsächlich sogar erfrischend. Mal was anderes…

Und jetzt noch zur Welt: Den ganzen Weltenbau finde ich gut aufeinander abgestimmt, die technischen Möglichkeiten spannend erdacht. Sich hinter Hologrammen zu verstecken. Oder gar Körper zu wechseln, wenn man möchte. Und zwar im wörtlichen Sinne…

Einer der Gründe, warum ich hauptsächlich Fantasy lese, ist wohl, dass ich gut erdachte andere Welten mag. Wenn diese gut durchdachte Welt jetzt sogar unsere eigene Welt in der Zukunft ist, spricht dies dafür, wieder mehr Sci-Fi zu lesen. 😉

Die Welt in „HOLOGRAMMATICA“ hat mich ein wenig an den alten Film „Blade Runner“ erinnert.
(Das liegt vielleicht daran, dass es lange her ist, dass ich ihn gesehen habe. Denn das Buch zum Film ist tatsächlich anders als der Film, wie ich jetzt feststellen durfte.)
Dieses Gefühl der Erinnerung hatte ich zumindest beim Lesen.
Und ich fand das Buch toll.
Also, HOLLOGRAMMATICA mein ich jetzt.
Dachte mir, ich erwähne es mal explizit.
Und ich könnte mir dieses Buch auch sehr gut verfilmt vorstellen.

Ich finde das Buch empfehlenswert. Wer auf gut durchdachten Weltenbau steht, fantastischen Ideen nicht abgeneigt ist – und nicht absolut Homophob (könnte ja sein) – der dürfte Gefallen an diesem Buch finden.

Ich wünsche Euch viel Vergnügen beim Lesen.

So von Schwammschädel zu Schwammschädel.

;o)

 

 

„Chroniken der Weltensucher“ von Thomas Thiemeyer

Ich habe ja bereits mehrmals auch über Bücher + Autoren geschrieben, auch wenn ich meinen Blog nicht als Buchblog sehe. Aber es ist halt eines meiner Interessensgebiete. Bücher und Lesen. Deswegen werde ich dies jetzt und in Zukunft auch noch öfters tun. Damit zum aktuellen „Fall“. ;o)

Im Januar bin ich im Kuba in Mörfelden auf einem „Zum Mitnehmen“-Tisch auf die ersten beiden Bücher der „Chroniken der Weltensucher“ von Thomas Thiemeyer gestoßen.  Wie sich kurz darauf herausstellte, hatte eine Freundin diese Bücher dort gerade vorher „freigelassen“. Die Welt ist halt doch klein. ;o)

Nachdem ich das erste Buch davon beendet hatte, habe ich mir direkt am gleichen Tag noch die fehlenden Bücher der Reihe (s.o.) im Buchladen meines Vertrauens bestellt.

Worum geht es, bzw. was sind die „Chroniken der Weltensucher“?

Ich würde sie als Jugend-Abenteuerbücher bezeichnen. Die fünf Bände spielen im Zeitfenster von 1893 bis 1895 – einem Zeitalter, in dem die Weltkarte noch weiße Flecken zum Entdecken hatte. Und in den 5 Büchern werden ebendiese weiße Flecken fantasievoll behandelt.

Die – ich sage mal – 5 Protagonisten (ich zähle das Haustier Wilma jetzt einfach mal mit dazu) verschlägt es in diesen Büchern nach Südamerika, unter Wasser, Afrika, Java und in die Zeit. Dort erleben sie phantastische Abenteuer. Unbekannte Völker werden entdeckt; erstaunliche Erfindungen gemacht…

In meinen Augen genau das richtige für Jugendliche im jungen Altersbereich. Deswegen habe ich den ersten Teil dann direkt nach dem Lesen an die Kiddies meiner Schwester weitergegeben. (11, 11 + 14 ^^)

Meine befreundete Vorleser und -besitzerin der ersten beide Bücher hatte die Bücher als Steampunk bezeichnet. Allerdings würde ich dem nicht so zustimmen, da es in meinen Augen zu wenig „Steam“ war, sondern mehr mögliche Technik zu dieser Zeit.

Auch hatte sie direkt angefragt, ob sie die letzten 3 Bücher auch mal lesen könnte, bevor ich diese an meine Neffen (11) weitergebe. Die Übergabe haben wir jetzt letztes Wochenende durchgeführt, am ersten Tag des Drehleierkurses in Bad Homburg, für den sie zumindest mal zu Besuch war.

Ich finde die Bücher sehr schön gemacht.
Ist das erste noch ein Softcover, sind Band 2-5 alle Hardcover. Was mich bei Band 3-5 überrascht hat, da ein Buch davon nur 9,99 gekostet hat… und ich dann die Hardcovers in den Händen hielt.

Ein Bild davon seht ihr ja oben.

Noch mehr überrascht war ich, als ich in den Büchern dann die Auflage gesehen habe. Sie waren nämlich alle die erste Auflage. Für 9,99?
Irgendwie hat sich die Reihe wohl nicht gut verkauft, denn ich habe dann einerseits festgestellt, dass die Bücher wohl ursprünglich 17,99 gekostet haben. Und nun bereits vom Verlag aus „verramscht“ werden. Sozusagen. Und das andererseits die zur Reihe gehörende Homepage nicht mehr existent ist. Was ich Schade finde. Deswegen jetzt hier mein Blogbeitrag.

Wer also auf leichte Kost steht, mit Abenteuern im Geiste von Jules Verne oder H.G. Wells (z.B.), ist mit dieser Reihe gut bedient.

Bei der Übergabe der Bücher wurde ich gefragt, ob sie nass werden dürften – denn dies seien die richtigen Bücher, um sie gemütlich in der Wanne zu lesen. Nun… wenn sie nicht so schön + neu wären, hätte ich damit kein Problem gehabt. Da sie dies aber sind, schön + neu… muss sie die Bücher außerhalb der Wanne lesen.

Sie wird’s verkraften.  ;o)

 

Winterzeit – Lesezeit

Letztes Jahr habe ich ja Ende November mal etwas über meine besonderen Fantasyautoren geschrieben. Jetzt – kurz vor Weihnachten – kann ich dies ja mal zu meinen „Lieblings“-Krimi-Autoren machen. Auch wenn die Liste da sehr übersichtlich wird. ;o)

Eigentlich habe ich (fast) alle Krimiautoren meinem VnvO zu verdanken. Die einzige Ausnahme auch, wenn ich sage, dass ich ihm überhaupt das Interesse an Krimis verdanke.

Die Aufzählung gleich ist keine Wertung über meine Vorliebe für gewisse Autoren. Dies nur zur Klarstellung.

Also – wenn habe ich denn, der mir im Krimibereich gefällt?

Hab leider gerade keinen Eifel-Krimi gefunden in meinen Bücherstapeln…

 

Ich fange mit den Eifel-Krimis von Jacques Berndorf an. Ich weiß nicht, ob ich schon alle mal in den Finger hatte, doch die Bücher von ihm, die ich gelesen habe, finde ich alle recht gut. Der einzige Punkt, der mich etwas… annervt? ist das Liebesleben der Hauptfigur. Gefühlt alle 2 – 3 Bücher jemand neues… pffff… Aber gut. Dies ist nur meine Meinung.

Des Weiteren habe ich von meinem VnvO Thomas (Tom) Hillenbrand mit seinen kulinarischen Krimis vorgestellt bekommen. Spannend.
Ganz besonders hervorheben möchte ich hier „Drohnenland“ – einen richtig guten Science-Fiction-Krimi. Richtig klasse.

Auch durch meinen VnvO kennenlernen durfte ich Deon Meyer mit seinen Krimis aus Südafrika. Für mich hier in Europa ist das eine wirklich andere Welt.
Faszinierend und anders.
Und für Freunde wohl auch faszinierend, wenn ich als Rückmeldung zu einem verliehenen Buch bekomme, dass man sich bei einer Zugfahrt wie in Südafrika vorgekommen sei. :oD

Dies waren jetzt alles Autoren, an die mich mein VnvO gebracht hat, im Laufe der Jahre.

Ich, für mich selbst, habe dann „Kluftinger“ entdeckt.
Also die Hauptfigur von Michael Kobr + Volker Klüpfel aus dem Allgäu; Käsespätzle-Fan… was ich durchaus nachvollziehen kann. *mnjami*
Kluftinger kommt ja aus Altusried. Letztes Jahr nach einer Theaterprojekt-Präsentation habe ich mich mit einer der Mitwirkenden unterhalten. Die Präsentation war in Ottersberg bei Bremen (und ich habe hier darüber geschrieben), sie war aber aus dem Allgäu. Aus Altusried. Und während sie erklären wollte, dass dort die große Freilichtbühne ist – welche auch im Kluftinger-Roman „Laienspiel“ beschrieben wurde, meinem ersten Klufti-Krimi überhaupt (wegen dem Thema Theater), meinte ich nur: Da kommt doch Kluftinger her. :oD

Das wären meine Krimi-Autoren, die ich gut finde.

Im Großteil. ;o)

Ansonsten lese ich auch gerne mal Bücher von Clive Cussler, doch die fallen weder unter das Fantasy-, noch dem Krimi-Genre. Das wären dann mehr Abenteuer-Bücher mit maritimen Themen. Trotzdem wollte ich ihn jetzt einfach mal erwähnen.

Viel Spaß beim Nachschauen.

Vielleicht gibt es ja auch mal was über Jugendbücher in der Zukunft. ;o)

 

 

Neuer Lesestoff für demnächst :-)

Nur mal gaaaanz kurz und schnell zwischendurch:

Ich habe heute mal wieder den Buchladen meines Vertrauens überfa… besucht ^^, und mich mit neuem Lesestoff ausgestattet.

Da wäre als erstes – weil schon länger darauf wartend – der neue Walter Moers:

Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr

Dem Umschlag und Aufmachung nach wird das wieder ein richtig typischer Moers – Juhhu!
Und für alle Moers-Fans: Im November 2017 und Januar 2018 soll „Die Stadt der Träumenden Bücher“ in einer zweiteiligen Graphic Novel erscheinen.
Da bin ich auch schon gespannt drauf.

:oD

 

Und als zweites gab es für mich den zweiten Teil von Markus Heitz

Wédōra – Schatten und Tod

Da werde ich mal sehen, wie es in der Wüstenstadt weitergeht. ;o)

 

Ach ja – letzte Woche hatte ich mir den bisher letzten Teil von Ben Aaronovitch geholt,

Der Galgen von Tyburn

Und ich muss sagen, dieser Band hat mir wieder richtig gut gefallen – so dass ich denke, dass ich mir die mir noch fehlenden Bücher der Reihe dann auch irgendwann mal „organisieren“ werde. ;o)

 

Dies einfach nur kurz erwähnt aus meiner Leseecke. (Momentan noch beschäftigt mit Terry Pratchetts „Maskerade“ im Original – und in den letzten Tagen eher selber wieder mal am weiterschreiben einer Geschichte. Doch wenn ich damit fertig bin, geht es weiter mit s.o. ^^)

 

Lesekram: A. Lee Martinez und Constance Verity

Anfang Juli hatte die Freundin Geburtstag, welche im hohen Norden studiert.
Ich habe ihr zwar eine Geburtstags-SMS geschrieben, doch irgendwie im Vorfeld mich noch nicht um ein Geschenk gekümmert. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt zwar Urlaub, aber irgendwie nicht die Muse…

Böses Ich!

Nun ist der Geburtstag inzwischen 14 Tage her – und endlich hatte ich einen Gedanken, was vielleicht gefallen könnte.

Ich hole mal kurz zu Hintergrundinformationen aus:
Ich habe sie bereits zwei Mal mit fantastischen Buchreihen bekannt gemacht, die ihr wohl gefallen haben. Sicher bin ich mir da bei der Thursday Next-Reihe von Jasper Fforde. Annehmen tue ich es von der Reihe „Die Inkarnationen der Unsterblichkeit“ von Piers Anthony.
Jetzt möchte ich ihr mal einen Autor vorstellen, der zumindest meinem VnvO auch mit zwei Büchern gefallen hat. Diese zwei Bücher soll sie jetzt auch bekommen.
Die Gleichen, nicht dieselben. ;o)
(Und ich hoffe, ich habe ihr von ihm noch nichts geschickt/schenkt. Bin ja auch manchmal vergesslich inzwischen… *hust*)

Über diesen Autoren möchte ich hier jetzt noch mal schreiben. Und auch über sein letztes Buch, welches hier in Deutschland letzten Monat veröffentlicht wurde.

Dieser Autor ist A. Lee Martinez.

Erwähnt habe ich ihn bereits wenigstens zwei Mal.
Hier bei meiner Vorstellung seines Buches „Der automatische Detektiv“ – und hier in meinem Beitrag/Bericht/Blog über Fantasy-Autoren, die mich besonders „geprägt“ haben.
Und nun gibt es also nochmals einen Einzelbeitrag zu/über ihn.

A. Lee Martinez, amerikanischer Autor von Büchern mit phantastischem Hintergrund. Seine bisherigen Bücher gingen über Werwölfe, Vampire, Geister, untote Hexen, Götter, Roboter mit eigenem Bewusstsein, Monster, Zauberer, Außerirdische, Weltraumherrscher, mythologischen Gestalten, Orks und oftmals über verhinderte Weltuntergänge, gerne auch mehrmals.

Er legt seinen Geschichten keine Grenzen auf, außer minimalsten Standardrichtlinien: Ein Vampir schläft am Tag, ein Werwolf verträgt kein Silber, ein Roboter benötigt Energie.
Doch ansonsten schöpfen seine Geschichten aus dem vollen Ideenreichtum, der nur möglich ist. Doch dies macht seine Geschichten und Figuren nicht zu Parodien ihrer Genres. Die Geschichten sind, jede für sich, ernstgemeinte Erzählungen – nur mit einem reichen Hintergrund.

Auf Deutsch werden diese Geschichten beim Piper Verlag herausgebracht. Dort liegen inzwischen 11 Bücher vor, auch wenn leider nicht mehr alle vom Verlag zu beziehen sind. Da muss man jetzt auf Antiquare und Second-Hand zurückgreifen. Schade eigentlich.

Die bisher veröffentlichten Titel sind:

„Diner des Grauens“ – Gil’s All Fright Diner (2006)

„Die Kompanie der Oger“ – In the Company of Ogres (2006)

„Eine Hexe mit Geschmack“ – A Nameless Witch (2007)

„Der automatische Detektiv“ – The Automatic Detective (2008)

„Monsterkontrolle“ – Monster (2010)

„Zu viele Flüche“ – Too Many Curses (2011)

„Gott im Unglück“ – Divine Misfortune (2011)

„Der Mond ist nicht genug“ – Chasing the Moon (2012)

„Terror der Tentakel“ – Emperor Mollusk versus The Sinister Brain (2013)

„Miss Minotaurus und der Huf der Götter“ – Helen and Troy’s Epic Road Quest (2013)

und neu

„Constance Verity. Galaktisch-geniale Superheldin“ – The Last Adventure of Constance Verity (2016)
(Zu der kommt gleich noch etwas mehr.)

Ich will nicht verschweigen, dass mir jetzt nicht alle Bücher gleich gut gefallen. Hatte ich im verlinkten Beitrag über die Fantasy-Autoren ja auch gesagt. Doch 8 von 11 ist ein recht gutes Verhältnis, wie ich finde.
Und von daher empfehlenswert.

Deswegen komme ich jetzt noch einmal zu

Constance Verity
– Galaktisch-geniale Superheldin-

Dabei handelt es sich um das zuletzt veröffentlichte Werk von A. Lee Martinez.

Constance ist keine Superheldin mit Umhang, Verkleidung und Superfähigkeiten, sondern eine ganz normale Frau. Wobei „normal“ immer auch vom Auge des Betrachters abhängt.

Constances „Normalität“ gründet sich auf dem Besuch einer guten Fee kurz nach ihrer Geburt.

„Die sehr kleine Frau flatterte ins Krankenzimmer. Ihre winzigen, hauchdünnen Flügel waren viel zu klein und zart, um sie zu tragen, aber da sie kaum flatterten, konnte man mit einiger Sicherheit sagen, dass sie hauptsächlich um des Effektes willen da waren. Sie trug einen grellen blaulila Hosenanzug. Glitzerkleider waren in ihrem Beruf ein paar Jahrzehnte zuvor aus der Mode gekommen. Sie hatte aber immer noch eine Schwäche für Pailletten, und sie funkelten auf ihrem Revers.“

Diese

„Großmutter Willow,
Gute Fee“

segnet Constance mit Zauberstab und viel Feen- und Glitzerstaub.

„Wenn auch andere Sterbliche entweder im Gewöhnlichen oder im Fantastischen wandeln, sollst du durch beide Welten reisen. Von der Dämmerung deines siebten Geburtstages an soll dein Leben voller Abenteuer und Wunder sein, und das soll bis zum Tag deines ruhmreichen Todes so bleiben.“

So sind für Constance ab ihrem 7. Geburtstag andere Sachen normal als für unsereiner:
Roboter-Samurai, Dracula, Kulte der verschiedensten Art, Monster aller Farben und Größen, Marsianisches Kung-Fu. 600-Tonnen-Kraken, Hitler-Klone und noch so viel mehr…

Sie besteht seitdem ein oder gar mehrere Abenteuer pro Tag, hat diese und andere Welten und Universen schon dutzende Male gerettet, so dass sie nun nach 28 Jahren langsam genug davon hat und nur noch eines sein will: Normal.

Unsere Art von Normal.

Und sie vermutet, dass sie dies nur auf eine Art werden kann, nämlich indem sie ihre gute Fee tötet, um so diesen Fluch/Segen wieder von sich zu entfernen. Deswegen zieht sie mit ihrer einzigen Freundin Tia los, weil ein Held ja auch einen Sidekick braucht. Dabei stoßen sie auf die verschiedensten Verschwörungen und alles ist größer, als anfangs gedacht.

Auch in dieser Geschichte schöpft Martinez aus dem Vollen – und wo andere Autoren vielleicht denken ‚Das wäre jetzt vielleicht etwas zu viel‘, legt er dagegen einfach noch zwei Schippen drauf. Und alles ist normal und alltäglich für Constance Verity. Weil dies so ist, ist es auch für den Leser ganz normal. Wenn man bereit ist, sich auf diesen Ideenstrauß einzulassen.
Wie gesagt: Normalität liegt halt immer im Auge des Betrachters. ;o)

Ich habe das mit Freuden getan. Ich fand das Buch sogar wieder so erfrischend, dass ich meinem VnvO auch ein Exemplar geschenkt habe.
(Da habe ich allerdings noch keine Rückmeldung von – sollte ich vielleicht mal nachfragen.)

Von den ganzen Büchern von A. Lee Martinez ist „Constance Verity“ tatsächlich das erste Buch, das einen Nachklapp bekommt, denn das zweite Buch zu Constance wird bereits bei seinem neuen Verlag mit Titel geführt: „Constance Verity Saves the World“ – Erscheinungsdatum: Juli 2018!

Da bin ich auch schon gespannt darauf – auch wenn ich mir genauso gut weitere Bände zu Earl und Duke oder zu Mack Megaton hätte vorstellen können. Na, vielleicht kommt da ja noch mal was.
*einfach mal gen Amerika zwinker*

So, genug erzählt.

Vielleicht gibt es ja den einen oder die andere, welche den Büchern von Martinez mal eine Chance geben wollen. Ein Großteil seiner Bücher hat es in meinen Augen verdient. Und die Geschmäcker sind ja verschieden.

Vielleicht hat ja auch schon wer etwas von ihm gelesen?
Wie heißt es dazu immer in den Youtube-Videos der verschiedensten Macher:

Kommentare unten in die Comments. ;o)

Ansonsten:
Viel Spaß beim Lesen
– was immer ihr auch in den Fingern habt.