Rapunzel – Brüder Grimm Festspiele Hanau 2016

Am Freitag war ich kurzfristig und kurz entschlossen bei der Nachmittags-Aufführung von „Rapunzel“.
Dabei handelt es sich um das diesjährige Musical der Brüder Grimm Festspiele in Hanau. Übrigens der 32. Festspiele… früher mal Märchenfestspiele, doch seit 2014 nur noch Festspiele. Dafür erweitert um ein Stück mit Nicht-Brüder-Grimm-Märchen-Hintergrund. Von jeweils einem Zeitgenossen der beiden Brüder.
Das nur mal kurz zum Hintergrund der Festspiele.

Vor Jahren war auch ich ein begeisterter Besucher der Festspiele. Gerne hätte ich auch mal selbst dort mitgespielt, und sei es nur als Statist. Doch mein Versuch, bei den „Sechs Schwänen“ als Bruder genommen zu werden, wurde anscheinend durch meinen damaligen Vollbart ruiniert. Als ich mich mit dem damaligen Intendanten getroffen habe, meinte er „Du siehst schon recht alt aus…“ und als ich nach einiger Zeit nachgefragt habe, war er gerade beschäftigt und wollte zurückrufen. Worauf ich heute noch warte.
Tja.
Als Schauspieler Klasse – als Mensch fand ich das nicht so dolle.
Um es mal so zu sagen.

Doch abgehakt.

Es sollte ja jetzt um Rapunzel gehen.

Wie gesagt – früher ging ich schon gerne mal hin, seit einiger Zeit dann nicht mehr. Auch aus Geld- und Zeitgründen. Meine Eltern dagegen gehen wenigstens einmal zu einem Familienstück mitsamt Enkeln. Find ich gut.

Ursprünglich hatte ich gar nicht vor, dieses Jahr zu gehen. Bis ich von einem Kollegen abgelegte Zeitungen zum Lesen bekommen habe. Dort waren auch Berichte über den Probenbeginn und was halt sonst so in Zeitungen steht drinnen. Und auch ein paar Fotos derjenigen, die dieses Jahr mitspielen. Und da bin ich über ein Gesicht gestolpert, dass ich kannte und mit dem ich vor Jahren in meinen Theateranfängen bei L’im (L’imagination malade) auch zusammen auf der Bühne gestanden habe.
Und ich dachte mir „Huch!“… und „Dieses Jahr MUSS ich also zu den Festspielen gehen.“
Und da die Person nur in „Rapunzel“ mitspielt, musste es also Rapunzel sein.
Ich habe an dem Tag abends meine Familie getroffen und direkt gesagt, dass ich heute festgestellt habe, dass ich zu den Festspielen muss. ;o)

Am Mittwochabend habe ich dann endlich mal nachgesehen, wann „Rapunzel“ denn so läuft – und direkt für die Freitags-Nachmittags-Vorstellung noch einen Platz in der 2. Reihe ziemlich in der Mitte bekommen.

Wie fand ich’s…

Nun, der Weg dorthin war mir bekannt, da musste ich also nicht suchen. ;o)
Auch war ich rechtzeitig genug da, um in Ruhe meine Vorab-gekaufte und zurückgelegte Karte abzuholen.
(Blöd fand ich ja dabei, dass man die Karte entweder mit Kreditkarte zahlen konnte oder mit Bankeinzug. Aber da man die Bankeinzugsdaten im Profil nirgends festhalten konnte, hieß es: „Die Daten konnten nicht gefunden werden, bitte wählen Sie eine andere Zahlungsart.“
Na toll! Wieso geben sie das dann überhaupt als Option an, wenn es nicht funktioniert?
Blöd.)
Ich also die Karte abgeholt und nach kurzem den Platz aufgesucht.
Und dann der Dinge geharrt, die kommen sollten.
Das waren..

Viel Musik. Klar, bei ’nem Musical. ;o)

Ok, jetzt im Ernst mal meine Meinung zur Aufführung.
Wie hat es mir gefallen…

Einen Abend vorher hatte ich schon von Drachenechse gehört, dass sie die ganze Sache nicht so doll fand. Hohe Preise, schlechte Akustik und dass es die witzigen Figuren rausgerissen haben.
Ich gehe da im Großen und Ganzen mit ihr konform:

Die für das Stück hinzugefügten Figuren der Elfe Felicitas, des Gnomes Grompf, sowie die 3 Mädels, die als Blumen, Elfen und Verkäuferinnen zu sehen waren, waren für den Großteil des Humorpotentials verantwortlich. Besonders möchte ich da die Blumenbestäubungsszene der Elfe mit den Blumen nennen, die sich danach die berühmten Zigaretten danach gönnten. Das werden Kinder jetzt wohl eher nicht verstanden haben, aber für „die Großen“ war das natürlich schon sehr erheiternd.

Über die Musik muss ich sagen, dass ich bei den Festspielen schon bessere und … mehr ins Ohr gehendere Musik bei Musicals gesehen und gehört habe.
Irgendwie fand ich die Abmischung aus abgespielter Musik und dem Gesang teilweise nicht so gut. Ein paarmal hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass der Gesang mehr von der Konserve kam als live.

Überhaupt der Ton… ich fand die ganzen Einspielungen der Töne für Zaubersprüche, Schüsse, Pfürze… etwas zu oft.
Gerade kommt mir der Gedanke, dass zumindest bei der Pfurz-Sache ein offen auf der Bühne „versteckt“ benutztes, gutes, altes Pfurzkissen vielleicht besser gewesen wäre.

Das Bühnenbild war sehr gut gebaut – mit mehreren Drehbühnen, so dass aus Drinnen schnell Draußen und wieder Drinnen werden konnte. Auch der Turm sehr praktisch drehbar, damit man drauf- und auch reinsehen konnte. Super. In so einem Bühnenbild möchte ich auch gerne mal spielen.

Bühnenbild Rapunzel

Bühnenbild Rapunzel

Die Lieder an sich fand ich, wie gesagt, nicht so packend.
Das hat aber nichts mit dem Gesang der Darsteller zu tun – der war sehr gut. Und für den Inhalt kann ein Sänger und Schauspieler ja nichts.

Die Schauspieler fand ich alle recht gut.
Rapunzel ist eine Süße; die böse Zauberin Gothel führt ein straffes Regiment über ihre Verkäuferinnen, die ein wenig wie aufgezogenes Spielzeug wirken. Als Mutter Gothel dagegen versucht sie Rapunzel von der Schlechtigkeit der Menschen und der Männer besonders zu warnen. Die Darstellungen der Zauberauswirkungen fand ich gut: Ausschalten der Verkäuferinnen, Festkleben am Boden und dann die Verbannung von Rapunzel aus dem Turm, nachdem Gothel die Geschichte mit dem Prinzen erfahren hat. Ein bisschen Nebel zur rechten Zeit kann viel bewirken. ;o)
Der Prinz oder König Philipp – mit seinen schon recht nervigen Cousins – der gerne seiner Krönung entkommen möchte. Er hat mich an einen anderen alten Darsteller der Märchenfestspiele erinnert, vom Typ her.
Die richtigen Eltern von Rapunzel, die auch Jahre später noch an ihre geraubte Tochter denken.
Diese Szene – eine Traumsequenz der Mutter – fand ich irgendwie am besten. Ich kann nicht genau erklären, warum, doch da hat für mich einfach alles zusammen gepasst. Und dann das Erwachen aus diesem Alptraum. Das war richtig gut.
Fehlt nur noch die Tante des Prinzen, die als Erzieherin der Jungs und als Erzählerin durch das Märchen führt.

Während die Darstellerin eben dieser Tante ein alter Festspiel-Hase in Hanau ist, waren viele der anderen Darsteller ein erstes Mal dabei. Und ich möchte ihnen wünschen, hoffentlich nicht zum letzten Mal.

Nach der Aufführung sammeln die Darsteller immer noch für einen oder mehrere gute Zwecke. Von daher dachte ich, dass ich da dem mir bekannten Gesicht mal ein Überraschungs-Hallo sagen kann. Leider hat es dieses Mal nach der Aufführung nicht gesammelt.
Mist.

So habe ich meine geplante Spende dann in eine andere Spendendose geworfen und mich noch ein wenig herumgedrückt. Ich wollt einfach noch nicht gehen, so ohne ein Erfolgserlebnis.
Und dieses langsam sein hat sich ausgezahlt. :o)
Das Gesicht ist dann tatsächlich zum Essen zwischen den Aufführungen kurz herausgekommen – und nachdem ihm eine andere Gruppe noch angesprochen hatte, habe ich dann auch die Gelegenheit beim Schopf ergriffen.
Erst hat es mich nicht erkannt – aber nachdem ich es angesprochen habe, wußte es mich schon einzuordnen.

So habe ich ihm noch ein wenig beim Essen Gesellschaft geleistet und wir haben über alte und aktuelle Zeiten gesprochen.
Das war ein richtig guter Abschluß.
Und alleine dieses Gespräch war mir das Eintrittsgeld wert gewesen.

Ich glaube inzwischen, dass wir uns das letzte Mal in den 90ern getroffen haben, als ich mal zu Besuch vorbeigefahren bin.
Ist das lange her…
Aber es war gut, einfach mal als Überraschung hinzugehen und Hallo zu sagen.

Und jetzt habe ich tatsächlich Lust, mir noch ein oder zwei Stücke der aktuellen Saison anzusehen. Das wären „Rotkäppchen“, „Die goldene Gans“ und „Was Ihr Wollt“. Und zumindest mit zwei Stücken davon konnte ich selbst schon Theaterluft schnuppern.
Also – zumindest für dieses Jahr habe ich wohl wieder Theaterblut geleckt.

Und falls das Gesicht nächstes Jahr eventuell auch wieder dabei ist, dann werde ich dort bestimmt auch wieder hingehen.

Aber ich werde diesem Gesicht hier keinen Namen geben – den muss man schon selbst herausfinden, wenn einen das wirklich interessiert.

Viel Spaß bei der Suche. ^^

WGT 2016 – das Fünfundzwanzigste / Zweiter Teil

Und weiter geht’s:

Völkerschlachtdenkmal Zoom Nacht

Tag 3 – Samstag, 14. Mai 2016

Nach dem langen Tag gestern wurde entsprechend lange geschlafen.
Während die Leipziger schon kurz vor 11 wieder Lebenszeichen, sprich Nachrichten, sandten, waren wir erst knapp eine Stunde später soweit. Zum Essen ging es dann los um halb 1 – da waren die Leipziger schon fast auf dem Weg zu Mark Benecke. Oder wären es besser mal gewesen – dann hätte es für sie gleich beim ersten Versuch geklappt. So finde ich den ersten Fail von ihnen mit Schluß bei etwa 20 Leuten vor ihnen – bei 700 Karten – fast übler als mein 601 von 600.
So waren wir Hessen wieder frühstücken in den Höfen. Danach habe ich mich abgesetzt: Ich bin nochmal in den vollen EMP-Laden gegangen, eine Kappe kaufen. Keinen Kilt. Zumal: Am Samstag waren eh nur noch rote und grüne Kilts da. Die schwarzen waren alle weg.
Der Rest hat es nach 3 Jahren endlich auf den MDR-Tower geschafft.
Nach EMP habe ich mich auf den Weg zur Agra gemacht, um dort einen Anhänger für mich samt Kette zu kaufen. Anschließend ging es das erste Mal ins Heido. Dort sollten um 15:50 Uhr Irdorath (BY) spielen. Und da die Sängerin, Marktsackt- und Drehleierspielerin dieser Band auch eine Teilnehmerin der Drehleierkurse in Bad Homburg ist, wollten sowohl die Trollinge als auch eine weiterer Drehleier- und Dudelsackspieler aus Leipzig diese Band sehen.
Ich war schon etwas früher da und habe direkt zwei weitere Bad Homburg-Teilnehmer bzw. Dozenten getroffen. Und dann auch die Trolligen.

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Irdorath (BY)

Wir standen recht weit vorne – und das Töchterchen der beide Trollinge hatte auch viel Spaß mit Tanzen und Drehen – bis ein Besoffener mit Metflasche gemeint hat, er müsste sie ansprechen. Oh Mann.
Vor dem Schluß des Konzerts sind sie dann erst mal gegangen. Ich habe sie später nach einigem Suchen und Simsen im Mittelalterteil des Dorfes gefunden.
Foto-0540Später sind noch kurz die Rest-Hessen im Heido aufgetaucht, doch dann recht schnell wieder in unseren Biergarten gegangen. Nachdem die Trollinge zwecks Essen in Richtung ihrer Unterkunft gestartet sind, habe ich mich meiner Reisegesellschaft im Biergarten angeschlossen. Gemeinsam ging es dann noch mal zur Agra-Messehalle, wo ich noch das zweite Objekt erstanden habe, welches ich am Abend vorher gesehen hatte: Einen süßen kleinen Drachen für die Drachenechse und Freundin. Doch war er wirklich süß oder doch nur Kitsch? Auch das konnte geklärt werden, dank den neuen Kommunikationsmöglichkeiten. 😉

Estampie

Estampie

Anschließend ging es für mich wieder gen Heido, zum zweiten Konzert von Irdorath (BY) und anschließend Estampie. Beides war gut, allerdings wurde es doch langsam frisch. So bin ich bereits mit den letzten Klängen von Estampie Richtung Unterkunft gestartet.

 
Da habe ich mich erst mal aufgewärmt, um dann weiter WGT-Erinnerungen zu protokollieren. Der Rest der Truppe kam dann zusammen vom Krupps-Konzert aus der Agra. Und wieder wurden die Segel kurz vor 4 gestrichen.

 

Tag 4 – Sonntag, 15. Mai 2016

Sonntag war mein Nichtstuer-Tag. Nach dem Aufstehen haben wir uns dazu entschlossen, auf den Flohmarkt an der alten Trabrennbahn in Panitzsch/Leipzig Ost zu gehen. Dazu haben wir uns ins Auto geschwungen und uns auf die Suche gemacht. Nach beim zweiten Versuch der Adresseingabe ins Navi dann auch der Ort gestimmt hat, haben wir ihn auch gefunden. Das schlechte Wetter ist am Sonntag auch in Leipzig angekommen, so dass wir erstmal im Regen hin sind. Angeblich sollte der Flohmarkt überdacht sein – das war aber nur der kleinste Teil unter den alten Tribünen. Immerhin kam für einige Zeit auch mal die Sonne raus, damit auch wir mal raus konnten. Das habe ich direkt dazu genutzt, Schafe für die Drachenechse zu fotografieren – und dabei selbst fotografiert zu werden.P1040769
20160515_134950Doch dann ging wieder starker Wind, ein paar Pavillons hat es zerblasen, die nächste große Regenwolke kam… und in der Pause nach diesem Guss sind wir vor dem nächsten Schauer schnellstens wieder zum Auto zurück. Die 3 Euro Eintritt haben sich da nicht wirklich rentiert. Doch die armen Standbesitzer waren bei einem Preis von 8 Euro pro Meter und Tag sicherlich auch nicht begeistert vom Wetter. Zumal das den Sonntag und bis Monntag Nachmittag so weiterging.
Wir sind also wieder zurück… und haben auf dem Parkplatz unserer Unterkunft direkt jemand anderen aus unserer Gegend getroffen. Autokennzeichen erleichtern das Erkennen. 😉 Und derjenige hatte im Hotelflur direkt die Tür gegenüber unserer. Wie witzig.

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Wir sind dann mal zu zweit zur Agra gestartet, wo ich im Konzertsaal nochmal was am Merch-Stand nachsehen wollte, während meine Begleitung Lords oft he Lost sehen wollte. Und was sonst alles da noch so laufen sollte. Headliner am Abend waren Lacrimosa.
Aber mich hat das alles nicht interessiert.
Ich habe noch auf die beiden wichtigen Leipziger gewartet, mit denen ich kurz durch die Messe bin. Doch dann habe ich mich abgesetzt und bin gen Unterkunft gestartet. Allerdings nicht direkt. Ich bin schon am Augustusplatz ausgestiegen und durch die Fußgängerzone geschlendert. Dabei durfte ich feststellen, dass ich ein Fußgängerzonen-Konzert von Care Noctem verpasst habe.
Das war Pech – die hätte ich gerne gehört. Wenn ich es gewusst hätte…

Weil ich es nicht eilig hatte, habe ich mich dann gemütlich vors Spizz gesetzt und was gegessen und getrunken. Meine Kartoffelsuppe war schneller da als mein Getränk.
Und DANN bin ich in die Unterkunft.

Dort habe ich alles soweit nachgetragen, und einfach mal gemütlich gegammelt. Der Rest der Rasselbande kam dann gegen 1 Uhr und meinten, sie müssten mich erstmal aufmischen und wecken… leider, für sie, war ich noch wach – konnten sie sich also das Mischen sparen. *g*
Die Leipziger wollten zwar einen Spieleabend/nacht machen, aber da ich mir die geplante Zeit nicht gemerkt habe – das Alter ^^ – und dann auch nichts mehr gehört habe, habe ich mir da auch keine Gedanken mehr darüber gemacht. Statt dessen haben wir Rhein-Mainler zu dritt zwei Runden „Chez Goth“ gespielt. Weswegen wir auch erst wieder nach 4 Uhr ins Bett sind.

 

Tag 5 – Montag, 16. Mai 2016

Am letzten Tag des WGT sind wir – nachdem wir dann mal alle wieder wach waren – zu dritt zum Frühstücken ins Spizz gegangen. Der 4. hatte eine Frühstückseinladung von seinen Leipziger Freunden.
Zum Glück haben wir noch ein Plätzchen ergattert. Denn die Aufstiegsfeier des RB Leipzigs mussten die ausgerechnet an diesem Tag auf dem Marktplatz dort machen. Entsprechend viel war dort los. Toll…
Es war so voll, dass sie irgendwann die obere Etage zugemacht haben, damit sie alles geregelt bekommen. Doch da saßen wir zum Glück längst.
Nach dem Frühstück fuhren wir zu zweit nochmal zur Agra, uns ein letztes Mal umschauen. Einen grünen Lederzylinder habe ich mal probiert, der gar nicht schlecht aussah – nur einen Tick zu groß. Was bei meinem Quadratschädel schon was heißt. ^^
Anschließend sind wir wieder zurück und haben in der Unterkunft den Rest der Bande getroffen. Die sind dann alle drei zum letzten Abend in den Kohlrabizirkus aufgebrochen, während für mich nur noch Coppelius im Heido auf dem Programm stand. Und da das Wetter tagsüber recht feucht von oben war, bin ich auch erst kurz vor 8 zum Heido gestartet – und da war das Wetter dann trocken.

Coppelius beim Aufbau

Coppelius beim Aufbau

Coppelius als Abschluß ab kurz vor 10 waren super.
Solange die Band davor, „Artwork“, noch spielte, war ich lieber nochmal im Mittelalterdorf. Dort hab ich mir eine Portion Käsespätzle reingezogen.
Am gleichen Stand hat dann ein paar Minuten nach mir das Mädel vom Mittwoch in Gelsenkirchen noch was zum Essen geholt.
Also – ich habe sie gesehen. Auch später auf dem Konzert. Sie mich aber nicht, weil a) sie bestimmt da eh nicht mehr dran gedacht hat und b) sie mit einer Gruppe unterwegs war.

Vor dem Konzert kam ich auch noch mit ein paar Leuten ins Gespräch und habe ich gut unterhalten. Zumindest eine von den dreien war aus Stuttgart und war u.a. im Felsenkeller gewesen, weil da ihr Bruder gespielt hat.
Interessant.
Und nur, weil ich an dem Abend mal mit Stock unterwegs war, hielt sie mich für einen Steampunker. ;o)
(Allerdings hab ich noch keine richtige Idee für ein gutes Kostüm…)

Also – das Konzert war super.

Coppelius

Coppelius

Das Wetter trocken.
Alles in allem ein guter Abschluß. Leider nur mit einer Zugabe, aber besser als nix.
Anschliessend habe ich mich von meinen 3 Gesprächspartners verabschiedet und mich in die Masse an der Straßenbahnhaltestelle eingereiht. Meine Leipziger hätten gerne noch ein Kräuterbrot vom Dorf mitgebracht bekommen – doch habe ich die Nachricht erst nach dem Konzert mitbekommen. Und da habe ich im Dorf nichts mehr gefunden. Außerdem haben wir es dieses Mal leider nicht mehr geschafft, uns zum Abschluß nochmal zu treffen.
Schade eigentlich. Aber es kann ja nicht immer klappen.
In der Unterkunft kamen dann irgendwann ganz begeistert meine 3 Mitreisenden reingeschneit und waren ganz hin+weg von ihrem Abend. Sehr gut.
An diesem Abend wurde es auch nicht ganz so spät, denn…

 

Tag 6 und Abreisetag: Dienstag, 17. Mai 2016

Dieses Mal haben wir nicht so lange geschlafen. Schließlich hätten wir bis 10:30 Uhr auschecken müssen. Doch wir haben es tatsächlich geschafft, gegen 9 abzufahren.
Allerdings…

Soviel Glück wie auf der Hinfahrt hatten wir auf der Heimfahrt nicht mehr: Einen ersten Stau wegen einer Baustelle gab es direkt auf der A38 bei Leipzig. Später dann auf der A9 bei Eisenberg eine Vollsperrung mit Ableitung und Umleitung bis Jena. Und da der Fahrer annahm, er käme schneller voran und von der Autobahn, wenn er vorher schon auf dem Standstreifen fahren würde… haben wir letztendlich länger in diesem Stau verbracht. Da man auf allen Fahrspuren zur Ableitung schneller voran kam als auf dem Standstreifen. That’s life.
Zum Glück hatten wir zwischen Stau 1 und Stau 2 eine Frühstücksrast am Autohof Zorbau eingelegt.
Später gab es noch eine kleine Pinkelpause am Parkplatzt Hummelskopf – und gegen 15:20 Uhr waren wir (endlich) wieder in Karlstein. Dort wurde wieder das Auto gewechselt. Auf dem letzten Weg zu mir nach Hause habe ich dann noch meine Schwester in Kahl in ihrem Auto gesehen – damit hatte sich dieser Kreis schon mal geschlossen. Und um kurz vor 4 hab ich zu Hause die Tür hinter mir zugemacht. Meine Katzenmonster haben sich gefreut.
Hoffe ich zumindest mal. ;o)

Das war das WGT 2016 – und nächstes Jahr geht es da vorraussichtlich dann mal nicht wieder da hin. *Ächz.*
Ich habe fertig!

Ach so – vielleicht noch ein kleines Fazit, so wie üblich oder immer:

Es waren wieder ein paar schöne Tage in Leipzig mit vielen lieben Leuten, die man getroffen hat. Konzertmässig war ich dieses Mal eher nicht so verplant – und auch einen Großkaufauftrag an Taschen lag dieses Mal nicht vor. Was ein Glück.
An den mitbekommenen Konzerten haben mich Abney Park, Faun, Irdorath (BY) und natürlich Coppelius voll begeistert. Bei Abney Park muss ich sehen, wie ich da an CDs komme; Faun habe ich ein paar; Irdorath habe ich gekauft – und Coppelius habe ich auch inzwischen alle. Von daher dieses Mal eine eher geringe CD-Kauf-Ausbeute.
Ich habe mal einen Kilt probiert – wenn ich jetzt noch wüßte, wann ich ihn wirklich tragen wollen würde… Der Gedanke ist in Warteposition.
Und ich habe in 3 Bands auf dem WGT Drehleiern gesehen und gehört – und die musste ich natürlich alle im Bild festhalten:

Drehleier bei Estampie

Drehleier bei Estampie

Drehleier bei Faun

Drehleier bei Faun

 

Drehleier bei Irdorath (BY)

Drehleier bei Irdorath (BY)

Nun gut. Bisschen was gesehen, bisschen was gehört, viel nichts getan:
Das war jetzt wirklich das WGT 2016.

Danke für die Aufmerksamkeit. ;o)

WGT 2016 – das Fünfundzwanzigste / Teil 1

Direkt was zu Beginn dieses Beitrags:
Ich habe das Gefühl, dass ich dieses Mal besonders viel geschrieben habe. Und damit ein Beitrag im überschaubaren Rahmen bleibt, teile ich diesen hier zum diesjährigen WGT auf in Teil 1 – der hier, mit Tag 1 und Tag 2 – und Teil 2. Da kommt dann der Rest.
(Wenn man schon Bücher in 2 Filme aufteilen kann, erlaube ich mir das mit meinem Blog für ein Ereignis auch. ;o))

Dann will ich noch klarstellen: Das diesjährige WGT war zwar das Fünfundzwanzigste, so wie es im Titel steht, allerdings für mich persönlich erst das dritte.
Das, was ich vom WGT 2000 gesehen habe, als ich damals eine Freundin in Leipzig über Pfingsten besucht hab, zähle ich nicht dazu.
Das waren damals eh meist „nur“ viele schwarze Menschen in der Stadt und vor dem Völkerschlachtdenkmal – und der Mittelaltermarkt bei der Moritzbastei war auch noch wirklich ein solcher auf den Rasenanlagen dort. Aber das steht auf einem anderen Blatt…

Darum jetzt hier also: Teil 1 meines WGT-Blogs für 2016.Völkerschlachtdenkmal Zoom Nacht


Tag 1 und Anreise / Donnerstag, 13. Mai 2016

Aufgestanden etwa gegen 6:40 Uhr – und dann erst mal fertig gepackt. Anschließend noch mal den Müll weggebracht und eine Picknickdecke aus meinem normal dastehenden Auto geholt.
(Dies ist ein wichtiger Hinweis!)
Abholung erfolgte dann bei mir vor dem Haus gegen 7:45 Uhr – beim Warten auf das Auto konnte ich meiner Schwester winken, die mit ihrem Hund ’ne Morgenrunde gedreht hat. Auch, wenn ich sie erst nicht erkannt habe. Dann kam mein Taxi und es ging auf nach Karlstein, um dort in den großen Wagen für 4 umzusteigen. Erstmal wurde bei dem Kofferraum-Tetris gespielt – der Highscore wurde erreicht und alles verstaut. 😉 Damit wir dann den weiten Weg nach Leipzig auch durchstehen, ging es erst mal noch zum Frühstücken in die dortige Bäckerei und dann auf die Tour. Abfahrt war kurz nach 9 Uhr.
Irgendwann auf der A4 – noch vor Thüringen – sind mir die Augen zugefallen, doch bis Erfurt waren sie dann wieder auf.

Dieses Jahr war es das erste Mal, dass wir in einem Rutsch bis Leipzig durchgefahren sind. Da unsere Unterkunft jedoch erst ab 14 Uhr beziehbar war, haben wir dieses Jahr mal den Versuch gewagt, erst zur Agra zu fahren, um uns dort die Bänder zu holen. So sind wir auch in den einzigen Stau der ganzen Hinfahrt geraten. Denn irgendwie wollten da gegen 12 Uhr ganz viele Autos abfahren. Das hat sich gestaut bis zur Agra. So sehr, dass sogar die Polizei zum Verkehr regeln da herumstand. An mehreren Stellen. Um 12:55 Uhr hatten wir es dann endlich auch bis zur Agra geschafft. Das Gute an diesem Stau war: Wir konnten die gute Bärlauch-Luft von Leipzig genießen. *g*

Auf dem Gelände vor der Agra haben wir es uns dann gemütlich gemacht – mit Klogängen, Bratwürstchen und Getränken. Anschließend haben wir uns in die erste sich bildende Schlange vor der Kasse eingereiht.
Reflex.
Denn als wir dort einige Zeit in der Sonne gestanden hatten, stellte sich heraus, dass DIESE Schlange wirklich nur für Eintrittskarten zuständig war. Die Bändchenausgabe geschah dann an einem Container – vor dem noch keine Schlange stand.
Niemand – bis sich geklärt hatte, dass die Bändchenausgabe eben dort erfolgen wird. Danach gab es dort auch eine Schlange. Eine kleine erst – und wir ganz vorne mit dabei. So Platz 4 bis 7. ;o)

Diese Schlange wurde dann größer, während die andere irgendwann kleiner wurde, und die Leute von der Kartenschlange in die Bändchenschlange wechselten. Das Problem war nur: der Container war da; die Leute für die Bändchen waren da – sowohl zum Ausgeben, als auch zum Empfangen… aber die Bändchen halt nicht.
Die kamen tatsächlich erst um 15 Uhr.
Doch dann ging es für uns zumindest sehr schnell: Karte am Container abreißen lassen, Bändchen umlegen lassen, zu einem nebendran aufgestellten Pavillon gehen, dort wurden die Bändchen festgeklemmt und dann gekürzt.
Und das war’s.

Apartment CentralDamit konnten wir endlich in unsere neue Unterkunft. Dieses Mal ins „Apartment Central“ in der Pfaffendorfer Straße, nachdem das „Elisa“ uns letztes Jahr zwar gleich reservieren ließ, dann aber wegen Wasserschaden und Renovierung wieder absagte. Hmm… nun gut.

Also jetzt eine neue Unterkunft. Mit einem Apartment mit 2 Schlafzimmern und einem Wohnbereich und Küchenzeile.
Und reserviertem Parkplatz.

Dort hieß es erst einmal Auto ausladen. Und Zimmerverteilung mit kleineren Schwierigkeiten. (Ich will mit dem ins Zimmer… ;o))

In der Zwischenzeit hatte ich mit unserem Leipziger Kontakt ein paarmal selbigen. Von der Agra und dann von der Unterkunft. Um gut Viertel nach 4 waren wir langsam soweit, gen Bahnhof zu starten, um dort nach unseren Leipzigern zu schauen. Die standen ab etwa halb 4 dort in der richtig langen Schlange. Das war die längste Schlange, die wir bisher dort gesehen hatten. Unsere Leipziger standen in der Mitte. Wir haben ihnen ein wenig Gesellschaft geleistet – es wurden wieder Biere abgegriffen – und sind dann zum Vietnamesen Essen gegangen, danach noch etwas einkaufen (Fusselrollen!) und dann zurück. Ich habe mich dort für den Abend fertiggemacht – Linsen rein fürs Belantis und Stiefel an. Anschließend nach Kontakt mit den Leipzigern schnell zum Bahnhof zu den Shuttle-Bussen zum Freizeitpark. Dadurch, dass die dort schon anstanden, konnte ich direkt mit reinschlüpfen – während der letzte von ihnen den nächsten nehmen musste. Glück für mich. Eine Schlange ausgetrickst. ^^

P1040702Vor dem Belantis ging es dann in die nächste Schlange. Da die Tore waren nämlich noch zu und wurden erst um 20 Uhr geöffnet. Als ich endlich durch war, durfte ich noch kurz eine kleine Diskussion wegen meiner Kamera halten, die ich letztendlich doch mitnehmen durfte. YAY!

Drinnen sind wir direkt gen „Huracan“ gegangen. Davor gab es zwar auch schon wieder eine Schlange, aber nachdem wir endlich durch waren, war sie noch größer – glaube ich.
Ein Mädel aus der Schweiz, die sich den Leipzigern beim Schlange stehen angeschlossen hatte, wollte lieber nicht fahren und durfte deshalb meine Taschenhalterin machen.
Zehn vor 9 hatten wir es dann endlich in einen Wagon der Bahn geschafft… und dann ging es JAAAAAAAAA….
Wenn man jubelt und schreit, ist senkrecht nach unten und Überschläge und Schrauben nur noch halb so schlimm. ;o)
Das Beweisfoto der Bahn habe ich mir auch gesichert – und weiter ging es zur nächsten Achterbahn. Die war zwar etwas gemäßigter, die Schlange davor nicht so ganz. Nach der zweiten Achterbahn verließ uns dann auch meine Taschenhalterin Schweizer Herkunft. Ist als Begleitung eines anderen Mädels mit zurückgefahren. Und vielleicht haben sie vor der Abfahrt auch noch den Zuckerwattestand gefunden.
(Spoiler) Danach habe ich sie die ganzen restlichen Tage nicht mehr gesehen. (Spoiler Ende)

Während sich also die Schweiz neutralisiert hat, haben wir uns in die Schlange an der Wildwasserbahn eingereiht. Bis wir die dann hinter uns hatten und mit der Fahrt fertig waren, war es auch schon kurz nach halb elf. Und um 22:50 Uhr sollte das angekündigte Feuerwerk stattfinden. Also haben wir uns ein Fleckchen auf einem Hügel gesucht und des Feuerwerks geharrt. Welches übrigens richtig klasse war. Einfach super. Die Versuche des Filmens desselben oder ein-zwei Bilder machen… na ja. Klappt nicht so ganz, wenn man es lieber live genießen will, und nicht durch den Monitor einer Kamera. Doch wer’s braucht…P1040710

Nach dem Geballer sind wir noch einmal um den See gegangen – und haben uns dann wieder auf den Rückweg gemacht. Das bedeutet: In die nächste Schlange zu den Bussen.
Als endlich mal wieder Busse für den Hauptbahnhof kamen, hat die Schlange bestimmt wieder zurück bis zum Eingang vom Belantis gereicht. Doch wir waren tatsächlich dann im zweiten – oder war’s der erste? Egal. Es ging wieder zurück. Am Hauptbahnhof angekommen, wollten die Leipziger noch was essen und ich bin zur Unterkunft zurück.

Der Rest meiner Reisegruppe war zu dem Zeitpunkt 1x im Bett am Schlafen und 2x bei der blauen Stunde, irgendwo hinter der Agra im Bärlauchgebiet.
Für mich war der Anreisetag so etwa um 2 Uhr vorbei. Mein Doppelbett-Mitschläfer hatte es auch bis nach 3 Uhr geschafft – da war ich nochmal kurz wach.

 

Tag 2 – Freitag, 13. Mai 2016

Da wir dieses Jahr nur einen Katzensprung – sozusagen – zu den Höfen am Brühl hatten, haben wir uns dort dann etwas zum Frühstücken gesucht.

Doch vor dem Frühstück kam noch eine… wie sag ich das jetzt?
Meine Mutter sieht, wenn ich weg bin, bei mir nach meinen Katzenmonstern. Und die hatte kurz nach 9 ’ne SMS geschrieben, wo denn ein Autoschlüssel wäre, um mein Auto richtig zu parken. Allerdings habe ich die Angewohnheit, richtig zu parken. So stand es ja auch richtig, bevor wir losgefahren sind – s.o.
Habe ich ihr halt gesmst, wo mein Schlüssel ist.
Um 10 vor 11 kam dann ein Anruf meiner Mutter wg. Schlüssel und Auto – als alle wach waren und fast bereit, loszugehen. Der Inhalt des Gespräches war: Ein Nachbar ist in mein geparktes Auto gefahren und hat den Hinterreifen auf den Bordstein geschoben.
Ähhh… ja. Das darf doch nich wahr sein.
Doch darüber gibt es dann was in der Fortsetzung der Car-Crash-Saison. Hier soll es ja ums WGT gehen.

Also weiter: Frühstück. In den Höfen am Brühl.

2 haben sich Burger reingezogen – und die anderen beiden sind in eine Bäckerei. Ich gehöre übrigens zu den Bäckereibesuchern.
Danach wollten wir mal in den EMP-Laden, sind vorher aber noch im Wonderland 13 hängen geblieben. Dort habe ich etwas Westenartiges gesehen und probiert… aber das Anziehen war mir zu kompliziert. Schon war ich davon geheilt. ;o) Gab es also nur eine große Portion Pechkekse für alle fürs Picknick später. Der Laden von EMP war gerade mal 2 Türen weiter – und weiter ging das Schauen. Dort habe ich dann tatsächlich mal einen schwarzen Kilt probiert. Als Rückmeldung kam dann, dass es nicht schlecht aussieht – und mir hatte es auch ganz gut gefallen. So ist der Gedanken an einen schwarzen Kilt jetzt eine Runde weitergekommen. Eigentlich fast 2 – bis abends hatte ich mir vorgenommen, einen zu kaufen. Dieser Gedanke wurde dann aber wieder eine Stufe zurückgestuft.

Also – EMP. Kilt – Check. Das war es dort für mich. Danach ging es noch in den EMP-Outlet. Dort wieder was westiges anprobiert, aber diese Größenangaben waren echt… Selbst 2XL war mir zu klein, bzw. eng. Genau wie einem anderen, der die auch probiert hatte und nicht mal meine Figur hatte, sondern wirklich schlank.
Hallo? Das taugt ja dann schon nicht mal mehr als Richtwert.
Einer meiner Mitfahrer hatte ebenso Probleme beim Mantel probieren. Ich glaube, letztendlich sind wir ohne Geldverlust aus dem Laden gekommen.

P1040715Dann ging es endlich ans Einkaufen fürs Picknick. Aufm Rückweg schnell noch ein Ciabatta-Brot geholt und heim.
Da wir zu diesem Zeitpunkt bereits kurz nach 2 hatten, habe ich bei meinen Eltern kurze Erkundigungen zum Auto-Stand eingeholt, dann wurde weitergeplant.
Es wurden Absprachen mit den Leipzigern getroffen, in Schale geworfen und los ging’s. Eine Haltestelle fahren, kurz auf die Leipziger warten und mit der nächsten Bahn weiter. Zu unserem üblichen Fleckchen am See. Der dieses Mal kein See mehr war, sondern eher eine Mondlandschaft mit etwas Wasser. An ihm wurde nämlich rumgebaggert.P1040722
Nachdem wir uns gegen 3 ausgebreitet hatten, konnte ich mich daranmachen, weitere WGT-Besucher zu finden. Von meinen Drehleierkursen in Bad Homburg. Über Umwege konnte der Kontakt aufgenommen werden und wir uns finden. Dann noch deren Bagage (Mann, Kind, Decke, Kram) eingesammelt und mit zu unserem Fleckchen verfrachtet. Dort wurde dann gemütlich zusammengesessen. Und eine Runde Pechkekse verteilt. Was bei mir für viel Erleuchtung gesorgt hat, denn:

„Auf jeden Topf passt ein Deckel. Dumm nur, dass du einer Auflaufform gleichst!“

Jetzt ist mir einiges klarer.

Gegen 18 Uhr haben wir unser Beisammensein aufgelöst. Die Trolligen sind zurück zu ihrem Auto, die Leipziger und zwei von uns (incl. mir) sind zurück in die Unterkünfte. Dort umgezogen – und als die letzten beiden den Weg zurückgefunden hatten, habe ich mich zur Agra aufgemacht. Mit einer schönen vollen 11E. 3-4 Minuten später ist eine 11 gefahren – die bis zur Agra an meine Bahn aufgeschlossen hatte. Auf dem Weg von der Haltestelle zum Eingang des Agra-Geländes war ich dann plötzlich in der Gesellschaft der Leipziger – die in der 11 waren.
So konnten wir also gemeinsam in die Agra und den Rest des Konzerts von Abney Park mitverfolgen.

Abney Park

Ich fand sie gar nicht mal schlecht. Leider hatte ich nicht mehr ganz so viel Geld dabei – weswegen ich dann von hier auf CD-Fang-Tour gehen muss.

Nach Abney Park war eine Umbaupause, in der die Leipziger in die Verkaufshalle verschwunden und von dort aus wohl weiter getourt sind. Sie wollten noch in den Kohlrabizirkus zu Project Pitchfork.

Ich hatte links einen guten Platz und bin darum dortgeblieben. Die Trollinge habe ich an dem Abend leider nicht mehr getroffen, dafür den zweiten Teil der Leipzig-Fraktion. Und später kam noch ein Rhein-Mainler dazu. Da waren die zweiten Leipziger aber auch schon wieder weg.

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Faun

Was mich alles nicht so gestört hat, da ich mich ganz auf das Konzert von Faun konzentriert habe.
Es war super. Und in der Halle war es gut warm. So kam ich gut ins Schwitzen beim Tanzen.
Nach dem Konzert haben wir zwei Rhein-Mainler eine erste gemütliche Runde durch die Verkaufshalle gedreht, bei der mir direkt zwei mögliche Sachen zum Kaufen ins Auge fielen.
Der Rest unserer Mitfahrer wollte eigentlich auch in den Kohlrabizirkus, aber anscheinend gab es da wieder große Probleme mit dem Einlaß. So dass sie von ihrer Fledermausführung kommend beim Anblick der Riesenschlange beschlossen, auch zur Agra zu kommen… um dann im Heidnischen Dorf zu versacken. Die Leipziger hatten es dagegen gegen halb 11 endlich in den Zirkus geschafft.

Währenddessen haben wir zwei, die ja schon in der Agra waren, auf den Rest gewartet. Bis die Information kam, dass sie erst mal ins Heidnische Dorf sind. Da habe ich mich entschlossen, schon mal zur Unterkunft zu fahren, um mich dort nass machen zu lassen. Von der Dusche, natürlich. 😉
Danach habe ich erste Notizen für diesen Blog gemacht.

Zwei von drei Rest-Rhein-Mainlern kamen dann innerhalb von vielleicht 2-3 Minuten an. Der erste kommt rein, geht kurz in Küche und Toilette – da geht das zweite Mal die Tür auf.
Das war lustig. Zumal die beiden sich auf der Straße nicht gesehen haben.
Der letzte hat dann noch etwas auf sich warten lassen, schließlich aber auch den Weg zurückgefunden.

Ursprünglich war es wohl angedacht, dass die Leipziger noch zum Absinth-Vernichten vorbeikommen wollten/sollten. Die waren jedoch schon gegen 0 Uhr zuhause – und um 1 Uhr haben sie gepennt. Während „die Alten“ noch in der Weltgeschichte herumsprangen. Und ins Bett sind wir dann sogar erst um 4 Uhr! War noch ein gemütlicher Abend – für die einen mit ein bisschen, die anderen ein bisschen mehr Absinth. ^^

Das war Tag 2.
Und damit dieser Blog – Teil 2 mit dem Rest sollte heute noch im Laufe des Tages folgen.
Please hold the line…

Steampunk-Oper „Klein Zaches, genannt Zinnober“ mit Coppelius

Heute war es soweit.

Mein kleiner Ausflug in den Ruhrpott stand an – zur Oper von Coppelius.

„Klein Zaches, genannt Zinnober“

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Da ich seit Montag Urlaub habe – und es morgen nach Leipzig geht, ich also da keinen Termin für die Oper mehr wahrnehmen konnte – habe ich die Gelegenheit des freien Tages genutzt, um dann halt einfach zu einer Schülervorstellung zu fahren. Das bedeutet: Aufführung um 11 Uhr.

Von hier sind es um die 260-270 km bis dorthin. Sollte also zu schaffen sein.
Und war es auch.

Gestartet bin ich kurz nach 7 heute Morgen. Einmal A45 bis zum Abbiegen im Pott. Auf der Hinfahrt mit einem kleinen Umweg über die U17 bei Herborn, da es gerad zu der Zeit wegen Unfalls eine Vollsperrung gab. Zumindest beim HR hieß es, 2 Kilometer – wer weiß, wie lange ich dort gestanden hätte. Ich denke mal, die halbe Stunde wird sich schon rentiert haben.

Ich habe mich mal wieder von meinem Tablet navigieren lassen – und ich bin mit dessen Künsten jetzt nicht ganz so zufrieden. „Leicht Links“ oder „Leicht Rechts“… also entweder ganz oder gar nicht. Wenn es da nur eine Abfahrt gibt, kann ich schlecht „nur ein bisschen rechts“ fahren – dann muss ich die Abfahrt schon ganz nehmen. Und auch etwas ungeschickt ist es, wenn die Mitteilung zum links abbiegen erst an der Ampel kommt – aber vorher kein Wort darüber verloren wurde. Aber na ja – das sind ja Peanuts. Immerhin bin ich angekommen.

Allerdings war mit den Parkplätzen, von denen das Musiktheater geschrieben hat, um diese Uhrzeit nicht so viel zu wollen – die waren alle voll. Deswegen bin ich nach mehrmaligen Kreisen auf Erkundung in die Nachbarschaft gegangen und konnte mein Auto dann tatsächlich in einer Nebenstraße parkend abstellen. Ohne was Zahlen zu müssen. Dafür mit ein bisschen Fußweg.
Ach, Bewegung tut gut – manchmal und in Maßen. 😉

So war ich also etwa gegen 10:45 Uhr am Musiktheater angelangt.Blog Oper-Eintrittskarte

Rechtzeitig genug, um auch wirklich bei Vorstellungsbeginn auf meinem Platz sitzen zu können.

(In der Pause kam zu einem meiner leere Nebenplätze ein Mädel im Coppelianischen Outfit, die das Problem hatte, dass die öffentlichen Verkehrsmittel – die lieben Busse und Bahnen – wohl ziemlich Verspätung hatten. Deswegen konnte sie den ersten Teil nur von ganz oben mitverfolgen. Dieses Problem hatten andere wohl auch. Da bin ich mit meiner Parkplatzsuche ja noch gut weggekommen. ^^)

Es war ja offiziell eine Schülervorstellung – das hat man auch gemerkt. Alleine an den Massen an Schülern und Schülerinnen, die alle vor dem Theater herumstanden. Doch es gab durchaus auch einige Fans von Coppelius, die an diesem Vormittag den Weg auf sich genommen hatten. Aber die Schüler waren klar in der Überzahl. Und ich muss sagen, sogar den größten Zeitraum über recht diszipliniert. Nur im zweiten Teil war es dann doch zu merken, welche Altersklasse hauptsächlich im Theater saß.

Meine Nachbarin sprach von einem Kartenpreis von 11 Euro. Ich frag mich, wie und wo sie da rangekommen ist – aber ich bin mit meinem normalen Preis auch voll zufrieden. Überhaupt, dass ich es sehen konnte.

Die Vorstellung hat mir gut gefallen. Bastille ist einfach ein guter Balthasar, und die einzigen beiden Nicht-Coppelianer Rüdiger Frank als E.T.A. Hoffmann und Klein Zaches und Ulrike Schwab als Fee und Candida sind auch einfach klasse besetzt. Das hat man zum Schluß auch beim Applaus gemerkt. Ich hatte das Gefühl, das Rüdiger Frank und Ulrike Schwab besonders viel Applaus bekommen haben.

Doch auch der Rest der Coppelius-Kapelle haben ihren Applaus auf der Bühne abgeholt. Sissy Voss als Mosch Terpin, der allen seine Luftpumpe zeigen wollte; Max Coppella als Pfarrer und Lagerfeld-Verschnitt; Comte Caspar als Fabian, dem Freund von Balthasar; Nobusama als trommelnder Gehilfe von Prosper Alpanus – der von Graf Lindorf gegeben wurde.

Prosper Alpanus hatte mit den größten … ähm… Überflug auf der Bühne: Auf einer großen Libelle. Das war beeindruckend.

Überhaupt fand ich die Bühne sehr praktisch. Komplett oder in Teilen anhebbar – was für die einzelnen Spielorte wirklich sehr günstig war und bis Sonntag noch ist.

Das Orchester der „Neue Philharmonie Westfalen“ saß auf der Hinterbühne – und nachdem es auf der Hauptbühne so richtig losging, war es bis zum Schluss nur noch zu hören. Auch sie wurden beim Schlussapplaus ordentlich beklatscht.

Die technische Ausstattung war beeindruckend – große, sich drehende Zahnräder; eine fliegende Libelle für Prosper Albanus und einen fliegenden Stuhl für die Fee, Einwegspiegel… Und Graf Lindorf konnte sogar zeigen, dass er Hochrad fahren kann.

Es war eine Freude, zuzusehen.

Ich könnte jetzt vielleicht mal darüber sinnieren, was jetzt eigentlich eine Oper zu einer Oper macht… Muss alles gesungen werden? Schwierige Gesangspartien? Was?

Denn bei „Klein Zaches“ wurde auch gesprochen – während mein Lieblingsmusical „Les Misérables“ so gut wie ohne gesprochenes Wort auskommt.

Und macht es eine Oper gleich zu Steampunk, wenn es Zahnräder auf der Bühne gibt und viel Dampfschwaden? Auch wenn ja der erste Auftritt aller Coppelianer als eine Art Maschinenmenschen waren…

Ach – nicht so wichtig. Es hat mir gefallen. Punkt.

Und natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, mir danach noch das zugehörige Opern-Shirt zu besorgen.

Ach – übrigens, Münchnerin in Bremen – rate mal, was es demnächst in der Post bei dir gibt. 😉Oper T-Shirts

 

Ich hatte es jetzt ja auch schon mal mit einem Blog zum Thema Fan oder Groupie sein – und dem entsprechenden Wege auf sich nehmen…

Gut – ich bin jetzt tatsächlich mal einfach so 540 Kilometer in der Weltgeschichte rumgefahren, für etwas mehr als 2 Stunden Kunst.

Die bereits erwähnte Dame sieht es sich dann morgen abend nochmal an – die heutige Schülervorstellung war dann nur noch ein Zubrot, weil ja für sie nur 11 Euro – dann wird sie wohl am Montag auch bei Coppelius sein, da eigentlich aus Leipzig kommend… und Ende des Jahres wird sie die Konzerte in Leipzig, Dresden und Annaberg-Buchholz noch mitnehmen.

Äh ja.

Nicht schlecht.

Ach – ich bin wenigstens mit Montag dann zufrieden. Ob man sich dort allerdings wieder über den Weg laufen wird…

Das erfahrt ihr dann in meinem WGT-Blog. ^^

Versprochen.

 

Ich schließe mit einem weisen Wort von Mosch Terpin:

„Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht.“