Wenn dieser Blog erscheint, habe ich gestern – also am Montag – ein kleines, für mich geplantes Projekt endlich abgeschlossen.
Die „Operation Bett“.
Dies ist inzwischen das siebte Jahr, in dem ich hier in dieser Wohnung lebe. Es ist eine kleine offizielle Ein-Zimmer-Wohnung mit 42 Metern im Quadrat. Plus Balkon. Oder inclusive? Eigentlich auch egal. Wichtig ist – in meiner vorherigen Wohnung hatte ich mehr Platz zum Ausbreiten, weswegen ich schon vor dem Umzug überlegen musste, wie ich mich da verkleinere. So ist mein gemütliches Futon-Bett von 140×200 dem mangelnden Platz zum Opfer gefallen, und wurde nur als Bettgestell wenigstens im Keller eingelagert.
Geschlafen habe ich seitdem – und auch schon eine gewisse Zeit davor in der alten Wohnung bereits – auf meiner Couch, welche auch als Schlafcouch ausklappbar war.

So sah meine Schlafecke mit Couch aus.
Also waren das jetzt etwa 8 – 9 Jahre, in der diese Couch meine Couch und mein Bett war. Und wie es halt so ist, wenn so ein Polstergegenstand täglich ge- und benutzt wird: Die Polster werden dadurch nicht besser.
Saß ich in der ersten Zeit hier in der Wohnung mit meinem Laptop noch auf der linken Couchseite, wechselte ich nach einiger Zeit auf die rechte Couchseite, nachdem ich die linke ziemlich durchgesessen hatte.
Irgendwann war aber auch die rechte Seite durch. So durch, dass tatsächlich an ein-zwei Stellen bereits die Federn durch den Stoff gekommen sind. Dagegen habe ich noch eine Decke zusammen- und draufgelegt. Da ging das dann mit den Federn immer eine Weile gut – bis die Decke sich wieder mal verschoben hatte und erst wieder zurechtgerückt werden musste.
In manchen Dingen bin ich recht stoisch – oder langsam.
So kam dann irgendwann letztes Jahr – etwa im Oktober oder November – erst der Gedanke in mir auf, dass ich Lust hätte, mal wieder in bzw. auf einem richtigen Bett zu Schlafen.
Ursprünglich hatte ich ja vor, da meine Wohnung eine Altbauwohnung mit recht hoher Decke ist, über der Tür eine kleine Schlaf“empore“ zu bauen… Beziehungsweise eher bauen lassen – denn Handwerker und ich is nich. Aber vor dem Einzug hat es nicht geklappt – und bevor ich jetzt wieder alles raus schaffen muss, damit die Balken für die Empore reinkönnen… blieb es halt bei der Couch.

So sieht es aus ohne Couch und Bett.
Aber der Gedanke nach einem richtigen Bett tauchte auf – und was für eine Möglichkeit ich denn da machen könnte.
Im Februar fielen mir auf der Arbeit mal wieder aktuelle Prospekte in die Hand, durch die ich mich mal so durchblätterte…
Das wurde dann ein teures Blättern:
Ich entdeckte ein Bettgestell, dass mir gefiel – gleichzeitig gab es woanders auch Lattenroste im Angebot und meine Teller konnte ich auch mal erneuern…
Also nahm ich die ersten Punkte der „Operation Bett“ in Angriff.
Am gleichen Tag, an dem ich die Prospekte in der Hand hatte, fuhr ich zu dem Discounter, um mir einen Lattenrost zu kaufen. Am Tag drauf zog ich los, um mir das Bettgestell zu besorgen, mit einem dazu passenden Kissenset – sowie endlich mal eine Lage neues Geschirr. Das zum Bettgestell passende Kissenset war teurer als das Bettgestell an sich. Das Geschirr dagegen war da kaum noch die Rede wert.
Jetzt fehlte nur noch eine Matratze.
Eine Freundin hatte mir bei der ersten Erwähnung des Gedankens an ein neues Bett direkt mal ihre Matratze empfohlen. Eine „Anti-Kartell-Matratze“, die in Deutschland hergestellt wird.
Also habe ich diese Freundin nochmals nach dem Namen dieser Matratze gefragt.
Ich habe sie dann auch gefunden – die „Bodyguard“ von bett1.de.
Und ich habe dann erstmal überlegt, ob ich wirklich gut 200 Euro für eine Matratze ausgeben will. Und nach einigem Überlegen habe ich mich dann entschieden: Ja. Wenn ich schon bei den anderen Teilen so nach dem Preis geschaut habe, sollte dann das wichtigste überhaupt, die Matratze, nicht das billigste Teil sein.
Also habe ich sie vor gut zwei Wochen bestellt, mit einer Lieferzeit von 8-10 Tagen. Was grob überschlagen hervorragend in meinen Zeitplan gepasst hat, da ich jetzt dieses Wochenende Urlaub genommen hatte.
(An dem Wochenende fand jetzt die 25.ste Theaterwerkstatt in Meiningen statt – aber ohne mich. Irgendwie konnte mich kein Workshop so an die Angel nehmen, dass ich hingemusst hätte. Also hatte ich frei.)
Anfang letzter Woche kam die Mitteilung, dass meine Matratze verschickt wird, und ich konnte bei DPD meinen Wunschliefertermin für Freitag angeben. Und das hat hervorragend geklappt. Ich bekam an dem Freitag früh sogar noch eine Mail mit der Mitteilung, dass die Lieferung zwischen 12:52 Uhr und 13:51 Uhr erfolgen würde. Geliefert wurde dann pünktlich um 13:20 Uhr.
Jetzt hatte ich also alle Teile komplett.
Den Lattenrost hatte ich bereits am Mittwoch zusammengebaut – und nach einigen Startschwierigkeiten sah er zum Schluss tatsächlich wie ein Lattenrost aus. Und das, obwohl ICH ihn zusammengebaut hatte.

Das Gestell steht…
Heute dann wurde der Zusammenbau des Bettes in Angriff genommen. Zuerst musste ich die alte Couch mal auseinandernehmen. Dann wurden die Teile vorerst beiseitegeschafft (in die Küche), wo sie jetzt momentan rumstehen, bis ich sie nächste Woche wegfahren möchte. Nachdem der Platz frei war, ging es ans Bettgestell, mit ein paar helfenden Händen. Dieses nahm langsam Formen an – und auch hier konnte nach einigen kleinen Korrekturen gemäß Bauplan dann auch „Vollzug“ gemeldet werden.
Nun fehlte nur noch der Lattenrost – dem ich heute noch eine kleine Änderung bei den Verstärkungen verpasst hatte – und die Matratze.
Diese hatte ich morgens bereits aus dem Karton und der Folie befreit, damit sie etwas aufatmen konnte. Leider hat die Folie die Befreiung nicht überlebt – denn einfach rausziehen oder -schütteln war nicht. Nein – da half nur noch rohe Gewalt.
Sowohl der Lattenrost passte in und auf das Bettgestell – Hurra! – als auch die Matratze. Aber erst musste ich bei der nochmal die Härte checken, da die Bodyguard-Matratze eine Matratze mit zwei Härten ist. Ich versuch es jetzt erst mal mit Drei.
Anschließend wurde direkt die Matratze mit einem Bettlaken bezogen – und das Kissenset wurde ausgepackt…
und fertig ist das Bett.

Bett steht und ist bezogen – yay!
Bisher muss ich sagen: Es ist gemütlich.
Auch, wenn ich jetzt erst mal testen muss, wie ich hier nun am besten mit dem Laptop zurechtkomme, denn die Bettfläche ist doch etwas breiter als die Sofasitzfläche. Außerdem habe ich das Gefühl, das ich jetzt höher über dem Boden bin.
Muss ich also mal schauen. Vor allem mal sehen, wie die erste Nacht mit dem neuen Bett wird. *g*
Da ich jetzt keinen Bettunterkasten mehr habe, können meine beiden Monster unter dem Bett verschwinden – vielleicht sollte ich für dort einfach noch so ein größeres Liegekissen für Katzen/Hunde besorgen. Dann können sie es sich dort gemütlich machen. Wenn sie wollen.
Das werd‘ ich mal sehen.
Zumindest ist jetzt die „Operation Bett“ abgeschlossen.
Die nächste Operation wird dann sein „Ich schaffe die zerlegte Couch weg“. Mal sehen, ob ich dafür auch ein paar zusätzliche Hände finde. Denn die Liegeflächen dieser Couch sind tatsächlich sperrig – und nicht wirklich leicht.
Meldet sich jemand freiwillig? ^^