Das Universum der Menschenbeziehungen ist groß und vielfältig. Es erstreckt sich über den ganzen Erdball – und inzwischen sogar darüber hinaus bis ins Weltall – und unterteilt sich in viele Galaxien und Sonnensysteme, in denen die verschiedenen Menschen umeinander kreisen.
Jeder Mensch ist sein eigenes Sonnensystem – der Anhang von ihm sind die ihn umgebenden Planeten, sprich z.B. die eigenen kleinen Kinder, die irgendwann selber zu Sternen werden – oder seine Haustiere, die ihn immer umkreisen werden. Ergibt sich eine Beziehung zu und mit einem anderen Menschen, verschmelzen zwei Sonnensysteme zu einem – mit einem Doppelstern.
Die Umlaufbahnen der einzelnen Sonnen- und Doppelsonnensysteme beschränken sich dabei nicht auf kleine, lokale Galaxien, sondern können über viele Galaxien hinweg reichen – von der Galaxie „Hintertupfingen“ bis zur Galaxie „Tibet“, zum Beispiel. Halt bis dahin, wo sich jemand aufhält, den man kennt. Doch sind es keine festen Umlaufbahnen, sondern sie sind stetigen Änderungen unterworfen, die manchmal ganz schnell gehen und manchmal Jahre dauern. Die verschiedenen Gravitationskräfte sind sich ständig am beeinflussen.
Es gibt nähere Umlaufbahnen, für die befreundeten Sternensysteme – weitere Umlaufbahnen für Bekannte… und noch welche für die Familie.
Freundschaftsbahnen kreisen mehr umeinander: Man unternimmt etwas zusammen; trifft sich; spricht miteinander mehr und öfter als mit anderen.
Bekanntheitsbahnen sind mit anderen Sternen gefüllt, die man zwar kennt, aber nicht so gut – oder nicht mehr so gut – wie die Freundschaftsbahnen.
Zwischen diesen beiden Bereichen sind durchaus immer wieder Wechsel von dem einem zum anderen möglich, je nachdem, wie sich die Gravitationskräfte anziehen oder abstoßen.
Auch mein System kreist. Es nähert sich Systemen an und entfernt sich von anderen. Oder ist es umgekehrt? Wer sich nähert und wer entfernt, das ist ja auch nur eine Frage des Blickwinkels, bzw. des eigenen Standpunktes. Alles ist relativ – nur die momentanen Ergebnisse zählen. Und gerade zur Zeit sehe ich von meinem Standpunkt aus wieder einen Umlauf-Bahnwechsel einiger befreundeter Sterne in die Umlaufbahn der Bekannten, die ja weiter weg liegt. Denn ich will meine Umlaufbahn nicht nur nach den Gravitationsfeldern der anderen Sterne ausrichten – diese sollen sich auch nach meinem Schwerkraftfeld richten. Und wenn dies nicht passiert, driftet man halt auseinander. Und es mag sein, dass sich vielleicht vom Blickpunkt dieser befreundeten Sterne aus nichts an meiner Bahn für sie geändert hat.
Und ob sie sich jetzt von mir entfernen – oder ich mich von ihnen, ist im Endergebnis egal. Auch wenn die anderen mich vielleicht noch auf der alten Position bzw. Umlaufbahn wahrnehmen – für mich ist es nicht so.
Mal sehen, wie lange es dauert, bis meine Positionsänderung von den anderen Sternen wahrgenommen wird. Denn bei so vielen Sternen, Systemen und Galaxien kann man schon mal den Überblick verlieren…
Doch es wäre gut, diesen wieder zu bekommen.