Hans im Glück – Brüder Grimm Festspiele 2023

Eintrittskarte zu "Hans im Glück" am Dienstag, 25. Juli 2023 um 20:30 Uhr - Reihe 13 Links Platz 34

Am Dienstag habe ich es jetzt doch nochmal zu den Festspielen geschafft, wie ich es mir ja nach Tartuffe vorgenommen hatte.

Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich noch zu „Hans im Glück“ wollte, mir das aber bei 35°C zu heiß war. Das wäre am 9. Juli gewesen.
Am Dienstag war jetzt der 25. Juli… zwei Wochen später und 20° weniger. Und ich hatte da sogar noch Glück.

Der Zeltrand über mir und grauer, dunkler Himmel dahinterMorgens bin ich noch mit Carlos zum Bahnhof gefahren, da war es noch trocken. Beim Frankfurter Südbahnhof beim Umstieg hat es schon geregnet. Um kurz nach 11, als ich zum Essen bin, hat es am Flughafen geschüttet. Als ich vom Essen wieder zurück bin, hat es sich etwas beruhigt. So bin ich zum Feierabend dann tatsächlich mit Carlos auch trocken wieder heimgekommen. Und dann habe ich es riskiert, und bin mit Carlos zum Amphitheater gefahren. Mein spontaner Sitzplatz war dann auch halb unterm Zelt und halb im Freien. Doch es hat gehalten. So bin ich danach auch noch trocken heimgekommen. Und Schwitzen musste ich bei der Aufführung auch nicht. Es war fast eher das Gegenteil. ;o)

Wie war denn Hans im Glück?

Es hat mir gut gefallen. Die Grundgeschichte von Hans im Glück etwas aufgepeppt mit ein paar Räubern, die dann teilweise noch andere kleine Rollen gespielt haben.

Die Bühne bläulich-weißem Licht. Es steigt Nebel auf und Krähe steht auf der Bühne im ersten Stock.Wenn ich da an die anderen kleinen Rollen denke, kommt mir hier als erstes tatsächlich das erste Tier in den Sinn, das Pferd. Sein Wiehern und Reagieren auf das Geschehen, samt seiner kommentierenden Sprüche… Die Tiere konnten sich untereinander auch verstehen, dies nur mal nebenbei erwähnt. ;o)
Auch die Kuh, und dann natürlich das Schweinderl, waren klasse.

Der Darsteller des Schweins, der auch Speck den Räuber, sowie den Wirt gespielt hat, verbreitete starke Ralf Schmitz-Vibes… und diese Ähnlichkeit wird auch im Programm bei ihm erwähnt.
Ich saß nun nicht so nah an der Bühne. Reihe 13 ist für das gesamte Mimik-erkennen der auf der Bühne Stehenden nun nicht mehr so geeignet. Da hat mensch jedoch zumindest einen recht guten Überblick über die ganze Bühne.
So konnte ich da einen Schauspieler sehen, der eine Körpersprache wie Ralf Schmitz hatte, dies aber definitiv nicht war. Ganz besonders galt dies für seine Rolle als Schwein, bzw. Glücksschwein.

Tasche/Rucksack in petrol mit dem Logo der Brüder Grimm Festspiele HanauEs werden jedes Jahr auch Preise an Darsteller verliehen. Einmal von den Sponsoren – da hat der Darsteller des Pferdes, und übrigens auch des Tartuffes, den diesjährigen Preis bekommen.
Und dann kann jeder Zuschauer auch nochmal abstimmen für den Publikumspreis.
Mit der Rolle des Tartuffe – und vor allem des Pferdes nun bei Hans im Glück, hat er sicher einige Stimmen sicher. Bei dem Glücksschwein bin ich mir da auch sicher. So wie er das gemacht hat, sind ihm etliche Stimmen sicher. Wenn er seinen Igel bei Hase und Igel auch so gegeben hat…
Dennoch habe ich meine Stimme nun der Gans vom Hans im Glück gegeben. Einmal weil ich sie so knochentrocken fand, und weil ich vielleicht nicht die super Lieblinge wählen möchte.
***Kleines Update jetzt beim Abtippen: Ich habe vorhin gesehen, dass meine Stimmabgabe wohl zu spät erfolgt ist. Denn gestern wurden die Darstellerpreise bereits verliehen: Wie erwartet hat der Schauspieler des Schweinderls gewonnen – und an zweiter Stelle landete die Darstellerin der Dorine von Tartuffe. Update-Ende***

Wegweiser auf der Bühne mit acht verschiedenen Richtungen zum GlückDoch auch die anderen DarstellerInnen auf der Bühne waren klasse. Hans und Jule hatten hier definitiv mehr zu tun als bei Tartuffe. Da waren sie ja nur Flipotte und der Polizist. Ich denke, das ist auch eine Organisationssache: Wenn sie für einen großen Teil durch ihre Hauptrollen eh da sind, können sie dazwischen ja auch noch was machen mit 2-3 Sätzen. ;o)

Ich fand die Inszenierung gut, mit guten Ideen wie das erwähnte Glücksschwein, welches lila oder rosa Glitzer geworfen hat, und der Darstellung der äußeren und inneren Stimme. Nicht zu vergessen die Jagd nach dem Gold, dank der Räuber.

Und so kam Hans doch noch mit einem Schatz nach Hause.

Das war es jetzt zu Hans im Glück. Mal sehen, was nächstes Jahr bei den Festspielen kommt und ob ich es hinschaffen werde.

Doch vorher kommt London und die Hempstocks.

Die Schauspieler des Stückes "Hans im Glück" stehen zum Schlußapplaus auf der Bühne

Tartuffe – Brüder Grimm Festspiele 2023

Eintrittskarte zu TARTUFFE von J.B. MOLIÈRE Reihe Grimm Zeitgenossen 39. Brüder Grimm Festspiele Hanau vom Samstag, dem 24. Juni 2023 - 20:30 Uhr Reihe 11 Links Platz 40

Ich bin gerade von einer Theateraufführung heimgekommen.
Und zwar war ich mit Drachenechses Mama bei den Brüder Grimm Festspielen und habe da mit ihr zusammen „Tartuffe“ besucht. Netterweise hat sie an mich gedacht, als sie nach Karten gesehen hat – und da sie eine entsprechende Karte hatte, hat sie unsere beiden Karten auch zum Preis von einer bekommen. Wie praktisch.
Das sie da an mich gedacht hat, liegt auch daran, dass sie damals, vor 11 Jahren, bei unserem Tartuffe unsere Frau Pernelle gespielt hat.

Dies war jetzt der erste Theaterbesuch seit letztem Jahr zu „Wachen! Wachen!“

Wie fand ich ihn denn, diesen Besuch?

Bühne zu TARTUFFE Eine große Treppe wie eine Showtreppe in der Mitte der Bühne. Links eine zweite Spielebene, zu der ganz links boch eine Treppe hochgeht. Alles leicht möbliert Rechts neben der Showtreppe ist nochmal eine mögliche Spielebene. Etwas höher gelegen als die Ebene links.Was auf jeden Fall klar ist, dass ist, das natürlich die Festspiele mit ihrer großen Bühne eine ganz andere Spielfläche haben als wir damals. Wobei größer jetzt ja nicht unbedingt besser bedeutet.

Tartuffe hat eindeutig ein paar dankbare Rollen – wie jedes Molière-Stück. Dies ist zum einen ganz klar die Rolle der Zofe, Dorine. Die ist deutlich an der Commedia dell’arte und der Colombina angelegt. Die Magd, die ihrem verbohrten, dummen Herrn immer Widerworte gibt. Das hat damals schon unserer Dorine gelegen, und die von den Festspielen hat diese Sache natürlich ebenso gut gemacht. Dies wurde entsprechend auch beim Schlussapplaus belohnt.

Auch Tartuffe ist recht dankbar. Scheinheilig sein und tun, und da an ein-zwei Punkten das wahre Gesicht durchblicken lassen. Ich denke, so etwas haben wir damals auch gemacht. Doch ist das schon so lange her… ich weiß tatsächlich schon gar nicht mehr genau, wer bei uns damals eigentlich alles mitgespielt hat. Dies musste ich in der Pause feststellen, als wir an unsere Aufführung zurückgedacht haben. Tatsächlich fallen mir zwei-drei Mitspieler gar nicht mehr ein. Dann tatsächlich nur die, mit denen ich schon vorher zu tun hatte.
Wer war denn unser Cléante? Und unser Damis?

Einhornkopf-Schattenriß auf dem Rasen, das Horn ist kaum zu erkennenNatürlich haben sie bei den Festspielen alle vorhandenen Rollen besetzt. Wir haben dagegen ja zumindest die Dienerin von Frau Pernelle, Flipotte, ganz sicher weggelassen. Und als Polizist bin dann ich noch eingesprungen – während sie bei dieser Inszenierung sogar noch zwei zusätzliche Einsatzkräfte hatten. Und Flipotte hat sich als Geheimpolizistin entpuppt. So würde ich dies zumindest jetzt deuten.

Der Text war eine eigene Übersetzung, dennoch war der alte Wortklang definitiv zu spüren. Und besonders das große Finale, in der alles zum Guten gewendet wird, Dank dem großartigen König… da kam ich wirklich ins Überlegen, wieso ICH das damals machen wollte. Als Zuschauer finde ich dieses Finale jetzt wirklich… *augenroll*

Das habe ich auch Drachenechses Mama danach gesagt, dass ich mich gefragt habe, wie ich darauf gekommen bin, ausgerechnet DAS zu machen? Doch lag das damals wohl eher daran, dass ich von ein paar Leuten wusste, dass sie gerne mal spielen würden – und dies war ein Stück, in dem ich ein Teil dieser Leute direkt vor mir gesehen habe.

Ob ich dieses Stück heute nochmal machen würde?
Nun, solange ich nicht irgendetwas mit Bühne wieder gemacht habe, ist diese Frage hinfällig.

Eine Einhornkopf-Silhouette und Stern, darunter steht Brüder Grimm Festspiele HanauEs war auf jeden Fall ein schöner Abend, an dem ich mal nicht zu Hause herumgesessen habe. Nach dem Stück habe ich mir noch das Festspielmagazin gekauft, damit ich nachsehen konnte, wer da was gespielt hat. Die zwei Zusatzpolizisten wurden dort zwar jetzt nicht extra aufgeführt, aber zumindest Flipotte. Die hatte eine kleine Rolle, doch würde ich die gerne nochmal in einer anderen sehen, mit mehr Aktion. Und so weiß ich, dass ich dafür wohl nochmal zu Hans im Glück gehen sollte.
Hmm… mal schauen.
Ob ich also dieses Jahr nochmal zu den Festspielen gehen werde, weiß ich noch nicht. Ganz sicher weiß ich dagegen, dass ich im Oktober in London ins Theater gehen werde.

Und ich werde Euch theatertechnisch und überhaupt auf dem Laufenden halten.

Schließlich habe ich hier sonst nichts zu tun.

;o)

Was ein Theater…

Verschiedene Masken der Commedia Dell'Arte

Ich war im Juli seit Ewigkeiten mal wieder in einem Theaterstück. Meine Neffen sind nämlich mit mir zur Aufführung von „Robin Hood“ vom Kinder- und Jugendtheater Frankfurt im Nidda-Park.
Doch darüber will ich jetzt gar nicht schreiben.
Auch Fotos habe ich keine gemacht. Wer sich da ein paar Bilder ansehen möchte, muss auf die Instagram-Seite des Theaters gehen. Da kann mensch dann Fuchs als Robin sehen.

Ich habe mir vorhin für mich Gedanken zu dieser Aufführung gemacht, was mich dazu brachte, mal über meine Theaterzeit(en) nachzudenken und zu überlegen, welche Rollen/Stücke für mich am besondersten/wichtigsten waren.

Ich denke jetzt nur an den Zeitraum von 1986 bis 2012. Das ist ein gutes Vierteljahrhundert. Meine Zeit vom Jugendtheater über das Zimmertheater bis zu den eigenen Inszenierungen.

Ich denke, sehr wichtig ist „Die Frau in Schwarz“ vom Zimmertheater Rottweil. Sie steht so weit oben, da dies das erste (und einzige) Zwei-Personen-Stück war, in dem ich mitgemacht habe.
Kein Verstecken hinter anderen Schauspielern. Mensch muss die ganze Zeit voll bei der Sache sein. Das war eine Herausforderung. Und mein Kollege war klasse. Er und seine Familie haben sich damals ein wenig zu einem Familienanschluss für mich entwickelt.
Also – die Frau in Schwarz ganz oben, als allererstes.

Mit „Kunst“ haben wir später da noch ein 3-Personen-Stück gemacht, doch das finde ich für mich längst nicht so wichtig. Am wichtigsten von „Kunst“ war da der 1½-Seiten-Monolog… und die Filzstifte in der Nase, die es auch in die Zeitung geschafft haben.
Wuhuu… welch Wunder…

Weit vor „Kunst“ liegt bei mir da noch eher „Macbeth“ von 1999 in Gelnhausen. In dem Jahr war ich im „Theaterstress“ – 3 Premieren in 3 Monaten. Als hätten mir meine beiden festen Theatergruppen nicht gereicht, musste/wollte ich unbedingt beim Macbeth-Projekt mitmachen. Eigentlich wollte ich ja ‚nur‘ Soldat sein und kämpfen. Allerdings hat das zeitlich nicht gepasst. Also habe ich die kleine Rolle des Arztes übernommen. „Ein Arzt“ – auf der Besetzungsliste die zuletzt aufgeführte Rolle. Ein Auftritt von vielleicht 5 Minuten, wenn’s hochkommt. Kurz vor Schluss, zusammen mit Lady Macbeth. Und ihrer Zofe.
Und mit diesem kurzen Auftritt habe ich es geschafft, eine namentliche Erwähnung in der Zeitung herauszuschlagen. Bei locker über 50 Mitspielern macht mich das immer noch stolz. :oD

Etwa auf einer Ebene würde ich danach 3 Rollen/Stücke ansiedeln. Das wären die beiden ersten Projekte in den Jugendgruppen, bei denen ich mitgemacht habe – und ein Stück etwas ‚weiter hinten‘.

Das erste Stück von Lim war „Der eingebildete Kranke“ von Molière.
So kamen wir ja überhaupt zum Namen unserer Gruppe. Aus ‚Le Malade imaginaire‘ wurde ‚L’imagination malade‘ = L’im oder einfach Lim.
Ach ja, da habe ich Argan gespielt. Den eingebildeten Kranken, angelegt als ein Pantalone der Commedia Dell‘Arte – nur ohne Maske.
Das war 1987.

Lim war damals die eine Jugendtheatergruppe des Jugendbildungswerkes Hanau. Die andere Gruppe war die Confusion. In die stieg ich dann 1992 mit ein. Da war ich in der aktuellen Lim-Produktion nicht groß beschäftigt, also suchte ich mir eine andere Theaterauslastung.
Hi hi… der erste Kommentar zur Begrüßung einer Alt-Confusionärin war, als ich zu einer ersten Probe für Neue kam: „Was machst Du denn hier?“

Ja – unsere Gruppen kannten sich ein wenig. :oD

Die Confusion suchte für ihr neues Projekt noch Mitspieler. Das Projekt war „Draußen vor der Tür“ – und ich wurde da zu einem von erst 4, dann 3 Beckmännern. Der vierte machte irgendwann den Abgang – seine Diva-Allüren wurden nicht ordentlich gewürdigt. Also wurde sein Teil auf die anderen drei aufgeteilt. Das machte dann die Szene beim Oberst erst richtig gut.
Also Danke nochmal für deine verletzte Eitelkeit, Nr. 4.

Ja, das war klasse. Und diese Produktion hat meinen Mit-Lims gut gefallen. Seitdem war die kleine Rivalität, die es vielleicht gegeben hatte, weg.

Ja, der Beckmann war etwas Besonderes. Genau wie der Argan. Und als drittes kommt da jetzt noch Cathy dazu.

Mit Lim spielten wir 1995 – glaub ich – „Der siebte Himmel“ von Caryl Churchill, oder im Original Cloud Nine.
Im ersten Akt war ich Clive, der Kolonialheer – im zweiten Akt dann Cathy. Eine Fünfjährige.

Und die hat mir richtig Spaß gemacht zu spielen. So sehr, dass eine Mitspielerin, die in dem Stück ein paar Ohrfeigen verteilen durfte, ein paar sehr gute hingelegt hat. Eine bei mir, weil ich das nervende 5jährige-sein wohl gut gemacht habe.

Arlecchino-Maske der Commedia dell'arte auf KnieSpäter meinte dann einer unserer Leiter, dass ich mit Cathy einen neuen Punkt des Spielens erreicht hätte. So konnte ich danach tatsächlich ENDLICH auch mal den Arlecchino in der Commedia Dell’Arte spielen. In diesem Fall dann Misu, den männlichen Tel des Arlecchino-Duos Tira + Misu.

Misu war auch klasse. Die Zeit dieses Projektes wurde nur insofern eher schwierig für mich, weil ich total und hoffnungslos verschossen in die Darstellerin der Tira war. Das war dann eher Fegefeuer… :o|

Wenn es jetzt einmal unwahrscheinlicher weise zu einer Begegnung mit ihr kommen sollte, würde ich vielleicht „Hallo“ sagen. Mehr aber auch nicht. (Ich glaube, das habe ich irgendwo hier an einer Stelle meines gesamten Blogs auch schon mal erwähnt.)
Aber darum soll’s ja gar nicht gehen.

Also – Misu war auch wichtig für mich.

Gibt es denn jetzt noch irgendeine Rolle/Projekt, welches in mir heraussticht? *Grübel*

Ich denke, den Zettel möchte ich noch erwähnen. Den durfte ich im Sommernachtstraum in Rottweil spielen. Das letzte Stück als Profi dort am Zimmertheater. Und ich durfte da die Handwerker immer mit ein paar Prominenten der Stadt spielen. Leitern von Ämtern und der Sparkasse, Lehrern (das war die schlimmste Gruppe) und Leiter der Narrenzünfte.
Die Gruppen haben mal mehr, mal weniger Spaß gemacht. Aber meine Mit-Handwerker haben das Spielen mit mir wohl immerhin so sehr geschätzt, dass ich zum Schluss als Dank für die Mühen mit ihnen eine gefüllte Sparsau bekommen habe. Und das von denen, mit denen die Arbeit Spaß gemacht hat. Da hätte es kein Extra-Geld gebraucht. Von den Lehrern hätte ich schon was genommen. *fg*

Das waren die besonderen Stücke, in denen ich selbst mitgespielt habe. Ich denke, 2 Stücke/Projekte hätte ich noch, die für mich besonders sind/waren.

Das eine ist „Salome“ von Oscar Wilde.

Kopf einer Schaufensterpuppe auf einem schwarzen KissenDas dürfte das erste Stück sein, in dem ich den Großteil inszeniert habe. Mit Drachenechse als Jochanaan und Herodias. Ihren Kopf hat sie jetzt noch. :oD
(Und als Mitchefin. ;o))

Da wir die Handlung modern anlegten, waren mit die ersten Gedanken, die ich mir machte, zum Tanz der Salome. Da wurde dann ein Lapdance zu Apocalypticas ‚I’m not Jesus‘ draus.
Und deswegen ist das ein wichtiger Punkt für mich.
Diese Musik gefunden und eine coole Szene und ein gutes Stück gemacht zu haben. (Aber ich bin da parteiisch. ^^)

Und das letzte Stück, das ich erwähnen möchte, wäre jetzt noch das letzte Stück, welches ich gemacht habe. „Tartuffe“ von Molière. Dies ist wirklich das erste Stück, das ich alleine aufgezogen und geleitet habe. Drachenechse hatte mal mit nach den Strichen gesehen, von München aus. Ansonsten hatte ich alles in der Hand. Sogar das Motiv für unser Programmheft und das Plakat habe ich entworfen, nachdem ein Mitspieler, der eigentlich zeichentechnisch in seiner Freizeit unterwegs war, nicht mit einem Entwurf zu Potte kam. Deswegen nahm ich das irgendwann in die Hand. Damit war er dann zwar nicht so einverstanden und wollte so dann eigentlich nicht beworben werden, aber das war mir dann wurscht.

Plakat/Flyer für Tartuffe von Molière von der Thatergruppe Spiel-Wut. Ein paar weiße Flügel, die einen roten Teufelsschanz und einen goldenen Heiligenschein haben, auf dem 2 rote Hörner sitzenTatsächlich könnt ihr zu Tartuffe und den Proben und überhaupt dazu in meinem Blog so einiges lesen. Dazu müsst ihr allerdings ganz an den Anfang springen. Denn die Proben und das Drumherum dazu haben mich in der Anfangszeit meines Blogs zu ein paar Beiträgen „inspiriert“.

Tartuffe wäre also das letzte Projekt, das ich theatertechnisch hier hervorheben und erwähnen möchte. Tatsächlich ist Tartuffe auch das letzte Projekt, an dem ich mitgemacht habe, theatertechnisch. (Könnte sich vielleicht noch mit dem zerbrochenen Krug überschneiden, aber gefühlt ist Tartuffe das letzte.)

Wenn ich jetzt so überlege, dann wäre das jetzt ein vollendeter Bogen.

Angefangen mit Molière – aufgehört mit Molière.
Ist fast passend.

Damit schließe ich diesen Beitrag ab, mit diesem Kreis… oder Bogen… oder Kurve… je nachdem, wie mensch es bezeichnen möchte. Vielleicht geht es von diesem Punkt ja auch irgendwann wieder weiter.

Wer weiß…

 

P.S.: Einen Nachtrag hätte ich noch. Kein komplettes Stück, sondern nur eine Szene. Nämlich bei der Theaterwerkstatt von den Tohuwabohus in Meiningen, ich glaube 1999? Die Werkstatt, bei der ich mitgemacht hatte, war „Regie-Theater, Theater-Regie“ – und es war das erste Mal, dass ich mich in Richtung Regie umgesehen habe. Letztendlich habe ich dann in der Szene, die wir bearbeitet hatten gespielt und nicht inszeniert, doch das macht nichts.
Wir haben an der Mordszene von Woyzeck an Maria gearbeitet, und ich durfte einen Woyzeck machen.
Und das war auch toll. Und das Besondere hierbei war, dass danach eine damals gute Freundin meinte, dass sie mich gar nicht erkannt hätte, weil ich doch eher immer fröhlich wäre und lachen würde, aber da richtig böse gewesen sei.

Ja – das muss unbedingt noch hier mit zum Beitrag. Auch wenn ich diese Episode eventuell auch schon mal erwähnt habe?
Aber halt alt… und vergesslich… und schon sooo viele Beiträge. (367)
Da verliere ich dann schon mal den Überblick. ^^

 

P.P.S.: Heute unterwegs ist mir doch noch eine Sache eingefallen, die ich besonders und damit erwähnenswert finde. Auch hierbei handelt es sich nicht um ein komplettes Stück, deswegen denke ich da nicht sehr oft dran. Doch heute habe ich. ;o)
Ich glaube, es müsste 1996 gewesen sein, ein Projekt vom JBW Hanau mit den französischen Partnerstädten. Eine Art Austausch, bei dem Hanauer und Franzosen aus Francheville und wahrscheinlich Umgebung für knapp 10 Tagen zusammen in Dietzenbach untergebracht waren und mit verschiedenen Kunstarten eine Aufführung erarbeitet haben. Das waren Kunstarten wie Tanz, Video, Masken und Theater.
Eigentlich wollte ich zur Videogruppe. Allerdings waren von etwa 40 Teilnehmer gerade mal 5-6 Jungs. Wie üblich eigentlich. Und von diesen wenigen männlichen Teilnehmern war einer der Franzosen schon fest für die Videogruppe „gebucht“, weil seine Freundin, glaube ich, auch dort war. Also bin ich in die Theatergruppe, damit dort wenigstens auch eine männliche Person war. Da kannte ich auch die Teamerin, da es sich hierbei um die Leiterin der Confusion handelte.

Wir haben dann Figuren erdacht, mit denen wir durch einen Zeittunnel in das nächste Jahrtausend gehen wollten, aber abgeschnitten wurden vom Rest.
Da kam ich dann auf den Gedanken, dass ich ja dann vielleicht einen Videoreporter machen könnte. Ich fragte bei der Videogruppe nach, ob ich vielleicht für die Aufführung als Requisit eine Kamera bekommen könnte – und da mir dies zugesagt wurde, wurde ich Maximilian Schäfer vom Sender 23. Und es lief dann tatsächlich darauf hinaus, dass ich mit der Videokamera auf der Bühne stand – und das Bild der Kamera live via Kabel über einen Beamer auf eine Leinwand geworfen wurde. Liveberichterstattung aus dem Zeittunnel.
Und ich konnte doch noch mit der Videokamera arbeiten. :oD

Ich denke, inzwischen ist das sowas von alltäglich, dass in Theaterstücken live Videoeinspielungen gemacht werden. Und zwar nicht nur Aufgezeichnetes, sondern auch live gespieltes. Zumindest habe ich inzwischen schon oft darüber gelesen. Doch ich denke, 1996 war das noch nicht soo üblich.
Von daher ist diese Sache für mich noch extra erwähnenswert.
Wir waren Vorreiter.

Bilde ich mir jetzt einfach mal ein. ;o)

Commedia Dell'Arte-Maske von einem Totenschädel, mit Filter bearbeitet

Tartuffe-Ende

Es wurde bemängelt, dass ich über die Proben gebloggt habe – aber dann nirgends, wie es ausgegangen ist… Da ist was Wahres dran, deshalb hol ich das jetzt hier nach:
Flyer Tartuffe November
Wir haben im Februar/März 2012 so richtig mit den Proben angefangen – und die Aufführungstermine waren dann am 11., 16., 17. und 18. November 2012.

Gut 4 Wochen vorher sah es teilweise noch sehr chaotisch aus – doch –wie irgendwie immer – hat dann bei den Aufführungen alles geklappt. Der letzte Punkt, an dem wir an unserem Aufführungsort noch mal gefeilt haben, waren Timing-Sachen: Auf- und Abgänge, die man mal in der richtigen Umgebung proben mußte. Der allerletzte Punkt, der in den Aufführungen dann noch verändert wurde, war ein kleines Accessoire, damit die Rollen des Damis und Valère – die beide von derselben jungen Dame gespielt wurden – besser zu unterscheiden waren. Hoffentlich. ;o)

Der Besuch war recht gut. Bestuhlt hatten wir für ca. 50 – anwesend waren zur Premiere gut 40 Leutchen, dann 30, 30 und zur Derniere etwa 20. Mit den Spenden und dem Getränkeverkauf haben wir soviel gut gemacht, das wir locker die Vorausgaben wie Plakate, Flyer, Programmhefte etc. bezahlen, als auch dann alle schön zusammen Essen gehen konnten.
Die Reaktionen waren hauptsächlich positiv, bis auf einen Verriß von ’ner Bekannten aus Meiningen, die selber auch Theater mit Jugendlichen leitet und auch spielt. (Als ich hörte, dass sie tatsächlich kommen will – da dann gerade zu einem Seminar in Schlüchtern, und das ist ja nur 60 km weg – war mir dies schon klar. Der Gedanke war: Oh jeh. ;o) – Nicht, dass sie tatsächlich kommen will, sondern die Ahnung, dass es ihr nicht so gefallen wird. Ich hab‘ mich nicht geirrt…)
Doch – für das allererste, ganz allein auf die Füße gestellte Projekt, kann ich zufrieden sein. Und bin ich auch.

Jetzt am Wochenende wollen wir wieder mit lockeren Proben anfangen. Dazu muß ich mir dann aber noch überlegen, was ich mit ihnen mache… Na, schau’n wir mal.

Tartuffe-Ensemble

Tartuffe-Ensemble

Probentermin vom 22. Juli 2012 – mehrere zum Preis von einer…

Mein letzter Probenblog ist ja schon einige Zeit her – soviel zum Thema Kontinuität…

Kurz zusammengefasst – seid dem letzten Blog sind jetzt gut fünf Wochen rum – theoretisch hätten es dann auch fünf Proben incl. heute sein können – aber praktisch waren es dann nur vier Proben seitdem – und einmal Eis essen.
Das Eis essen hatte auch ein wenig technische Gründe, da nämlich kein Schlüssel für unseren Probenraum da war – und wir dann umgeschwenkt sind. Da kann man schon sehen, wie eifrig wir am gelingen unserer Aufführung arbeiten und daran interessiert sind, sie gut über die Bühne zu bringen…

Es hat sich seid dem letztem Blog eine kleine Personaländerung ergeben – nämlich werde ich jetzt den Polizisten übernehmen – und für die stumme Rolle Flipote habe wir wohl auch noch jemand interessierten. Diese Änderung hat sich jetzt in der letzten Woche ergeben.

An einem Termin haben wir jetzt tatsächlich mal den kompletten 5. Aufzug gemacht – und das war schon längst mal fällig.
Heute haben wir uns im ersten Aufzug ein wenig umgetan und weitere Ideen entwickelt und eingebracht.

Von daher sollte ich da eigentlich mit der Ausbeute zufrieden sein.
Tatsächlich aber hätte ich gerne noch etwas mehr gemacht – doch dann war der zeitliche Rahmen unserer Dorine aufgebraucht, weswegen wir dann Schluß für heute gemacht haben.
Dabei wurde dann kurz das Thema „Probenanfang“ angesprochen – und deswegen (u.a. – denk ich) bin ich jetzt ein wenig… grummelig?!

Einerseits ist später einigen unserer Mitspieler lieber – andererseits können sie dann vielleicht nicht so lange – und am besten wäre eh Samstag…
Dann wird noch immer mit Text auf der Bühne gearbeitet – und ich als „Cheffe“ sollte da dann die Truppe drängen, dass sie ihre Texte lernen sollen…

Hallo?!
Ich kenne das von einer Jugendtheatergruppe, bei der unsere Leiterin immer ans Textlernen erinnert und gemahnt hat – nicht, dass es wirklich was genutzt hätte. Aber das war eine Jugendtheater-gruppe. In unserer Gruppe ist jetzt unsere jüngste Mitspielerin 20 – die älteste… sag ich nicht, bin ja Gentleman. ;o)
Also sollten die Leute definitv alt genug sein, um sich das selbst mal klar zu machen, dass sie mal langsam ihren Text lernen sollten.

Ich habe gerade das Gefühl, dass ich als Anleitender jedes bischen managen und organisieren soll – und der Rest der Truppe sich dann genüßlich bespaßen lässt und gnädigerweise mitmacht… irgendsowas in die Richung.
Und das nervt mich gerade ein wenig… und ich denke:
„Wenn das Projekt rum ist, hab ich erst mal die Nase voll!“
Das ist anscheinend immer so eine Phase mittendrinnen oder vor Ende: Lass es rum gehen und dann endlich wieder Ruhe!
Und dann hat man Ruhe und dann geht es nach ’ner Weile wieder los:
„Och – es wäre ja mal wieder Zeit was zu machen…“
*sfz*

Na ja – nächsten Samstag treffen wir uns dann zumindest mal zu einem Extratermin – zum Grillen – und zum Besprechen aller möglicher Punkte wie Plakatgestaltung, Programmheft, Kostüme, Requisiten und was uns sonst noch so einfällt.
Vielleicht bringt uns das ja den großen Schritt nach vorne, den ich gerne mal hätte…

Wie heißt es da so schön – Abwarten und Tee trinken.
Oder auch: Schau’n mer mal…

17. Juni 2012 – was gibt es heute zu sagen…?

Nun gut.

Heute ist zwar wieder Sonntag – und damit eigentlich ein potentieller Probentermin – jedoch habe auch ich mir heute mal die Freiheit genommen, mir etwas anderes vorzunehmen. Nach dem Reinfall letzte Woche nochmal so gerne. Das ist zwar kontraproduktiv und für das ganze Projekt „Tartuffe“ natürlich auch nicht gerade hilfreich – andererseits kann heute mal jeder etwas anderes machen und ist dann ab nächste Woche wieder mehr bei der Sache.

Daher kann ich heute mal nichts über Probenarbeit, Lust und Frust berichten.

Ich könnte mitteilen, dass ich heute statt dessen einen Ausflug in die Rhön mitgemacht habe und zu Füßen der Wasserkuppe und des Pferdekopfes gewandert und auch den Wachtküppel erstiegen habe – und das zum Mittag hin bei strahlendem Sonnenschein – aber das hat ja nun nichts mit dem Thema Probenarbeit zu tun. ;o)

Hoffe ich also mal, dass es dann ab nächste Woche wieder produktiv weiter geht – und wer da genaueres wissen will, schaut dann einfach wieder vorbei.

;o)

Probentermin vom 10. Juni 2012 – Es hätte so schön werden können…

Tja… was soll ich sagen…
Wie es oben steht, wäre heute eigentlich wieder Probe gewesen – und wie letzte Woche erwähnt, war dafür der Schluß angedacht.
Und wie auch schon letzte Woche erwähnt: Erstens kommt es anders… usw.  *hmpf*

Das unsere Elmire heute nicht konnte, hatte sie mir schon Mitte vorletzter Woche gesagt. Und unser(e) Cléante hatte letzten Sonntag schon angemerkt, dass es diese Woche wahrscheinlich nicht klappt. Dann wären wir aber immer noch genug gewesen, um etwas tun zu können. Das dann Frau Pernelle zwanzig Minuten vor der Probe wegen Kopfschmerzen absagt, ist dann schon langsam … hmm… doch immerhin hat sie abgesagt.
Gut – also hab ich dann mal mit sieben Leuten gerechnet statt der ganzen Truppe mit zehn – plus mir.
Jedoch… sind wir dann doch insgesamt nur auf vier Leute gekommen, die sich dann soweit pünktlich am Probenort eingefunden haben.

Ich schreibe immer in der Woche vor der Probe per mail, was wir machen wollen – und um wieviel Uhr wir uns treffen. Dies differiert leicht, da ich mich da nach meinem Job richten muss. Denn am Flughafen will immer rund um die Uhr gearbeitet werden – und ich da dann schauen muss, wann diese Uhr für mich schlägt, bzw. bis wann.
Außerdem hatte ich in der mail letzte Woche darum gebeten, wenn jemand nicht kann, mir zu smsn und abzusagen…

Jetzt stand also der Gedanke im Raum und vor der Tür „Vielleicht haben sie die mail nicht richtig gelesen und tauchen um 15:30 Uhr auf, wie die letzten Male?“ Also haben wir gewartet und ein wenig über Gott und die Welt gesprochen, die von uns beherrschten Sprachen dabei berücksichtigend…
Dann wurde es nach halb vier und ich schrieb mal eine SMS an unsere fehlenden Mitspieler.
Denn in der Besetzung, die jetzt da war – Tartuffe, Mariane, Damis/Valère und Herr Loyal – machte ein Proben nicht wirklich Sinn, da immer die entsprechend wichtigen Mitspieler durch Abwesenheit glänzten.

Von unserer Polizistin kam als erste eine Antwort, in der sie mitteilte, dass sie im Umzugschaos steckt. Unsere Dorine steckte irgendwo auf der A3 auf der Rückfahrt von Wien, wo sie von Mittwoch bis heute war… und unser Orgon hatte es auch vergessen. Wobei da die Mitteilung erst kam, als ich schon im Auto nach Hause saß. Denn bis dahin hatten wir die – nun also nicht stattgefunden habende – Probe dann beendet.

Gaaanz toll!

Ich werde dann morgen mal eine mail in die Runde schreiben, in der ich mich vielleicht mal ein wenig auskotzen werde – doch warte ich damit bis morgen, damit ich erst mal eine Nacht drüber geschlafen habe. Wenn ich sie jetzt schreiben würde, wäre sie wohl ziemlich… sarkastisch, um’s mal so zu sagen.

Ich habe die letzten Tage mal aufgeschrieben, wieviele Probentermine bis zur Premiere im November noch etwa sind: Mit heute und nächster Woche wären das noch gut 22 Proben gewesen. Jetzt war das heute nichts – und nächste Woche mache ich auch mal was anderes – sind schon wieder zwei weg. Sind es nur noch gutgeschätzte zwanzig.
Die aber wahrscheinlich auch nicht alle stattfinden werden…
Langsam kommen wir also in den engeren Bereich.

Ich hoffe ja mal, dass die Herrschaften in Zukunft ein bißchen zuverlässiger werden – und auch mal mit Kopfschmerzen kommen, z.B… Oder wenigsten mal lernen, Bescheid zu sagen – auch wenn das für die Proben an sich auch nicht wirklich hilfreich ist. Denn mit Leuten, die nicht da sind, kann man halt nicht proben. Und es bringt leider auch nichts, wenn von 10 Leuten sechs ihre Texte können und wissen, was sie wo wie und warum machen, wenn die restlichen vier irgendwie dann mitgezogen werden müssen.

War ich also die letzten drei Proben ziemlich zufrieden mit der Arbeit in den Proben und den Proben an sich, hab ich heute einen herben Rückschlag erlitten und bin gerade mal ein wenig… gereizt! Auch weil ich das Gefühl habe, es fehlen immer die gleichen Leute und die anderen können nichts machen ohne sie.
Und das ist – um mit Penn & Teller zu sprechen „Bullshit“!

Probe vom 03. Juni 2012 – Die Sache mit dem Ersatz

So – heute war dann also mal wieder Probe angesagt…

Ursprünglich angedacht war eigentlich, dass wir heute mal mit allen an den Schluß gehen – den 5. Aufzug, wenigstens von Auftritt 4 bis zum Schluß. Da bisher für diese Szenen die Besetzung noch nicht stand, konnten wir sie auch noch nicht proben.

Nun – wie das kleine Wörtchen „eigentlich“ schon andeutet und/oder vermuten lässt, kommt es ja meistens anders als man denkt.

Als erstes hatte mir vor etwa 2-3 Tagen meine Nachbarin, welche die Rolle der Elmire spielt, über den Balkon-Buschfunk mitgeteilt, dass sie die nächsten zwei Sonntage nicht da ist.
Hmm – soweit, so ungut. Doch eine Person kann man ja bei einer ersten Probe noch ersetzen. Zumal Elmire in diesen Szenen zwar dabei ist, aber nur ein paar Sätze zu sagen hat.
Also – sich mal zwischendurch den Schluß angesehen – Elmire’s Beteiligung gecheckt… geht.
Heute dann, nachdem ich aus einer späten Nacht- oder frühen Früh-Schicht zu Hause eingetroffen war und dann erstmal den Schlaf nachgeholt habe, kamen noch einige Absagen per SMS rein: Unser(e) Valère/Damis muß für eine Klausur morgen noch büffeln und Dorine muss auch arbeiten… Und später, bei der Probe, habe ich dann noch von unserem Orgon gehört, dass unsere Polizistin nicht kommt, da sie nach Frankfurt umzieht…

So war also statt einer Person gleich mal vier Personen und damit fünf Rollen nicht da…

Tja – was macht man da nun?!

Gut – unser neuer Gerichtsvollzieher war zumindest da – also haben wir wenigstens mal dessen Szene gelesen – auch mit Ersatzleuten. Doch ein erstes Mal proben war damit unsinnig.
So haben wir dann halt eine Probe für den kompletten ersten Aufzug gemacht.
Die Spieler, die in diesem ersten Teil nicht oder weniger vorkamen, haben sich dann um die fehlenden Rollen gekümmert.
So hat unser Tartuffe im ersten Auftritt Dorine gelesen, der Herr Loyal Damis – und unser Orgon seine Gattin Elmire. (Das hat dann zwar ein-zweimal für Verwirrung bei Frau Pernelle gesorgt, die ihren Sohn jetzt quasi als Schwiegertochter ansprechen mußte – aber allgemein war das eher erheiternd.)
Im zweiten Auftritt durfte dann unsere Mariane Dorine lesen – hatte sie auch endlich mal was zu tun, statt immer nur still, ruhig und brav herumzustehen. ;o)
Im dritten Auftritt war dann Frau Pernelle dran, Elmire zu lesen – um dann direkt im vierten Auftritt als Dorine weiterzumachen.
Die einzige geprobte Szene mit Originalbesetzung war dann Auftritt 5 – Orgon und Cléante.

Natürlich kann man bei Proben mit so vielen Ersatzleuten in diesen Szenen nicht wirklich etwas kritisieren oder daran arbeiten – außer generelle Sachen wie „Nicht mit dem Rücken zum Publikum.“
Ich hatte sie dann nach dem ersten Durchgang des ersten Auftritts – bei dem alle schön auf ihren Plätzen stehen geblieben sind – aufgefordert, einfach mal auszuprobieren, was sie machen wollen/können/möchten.
Dies sollte zwar bei einer Probe generell gelten – schließlich hat Probe ja mit probieren zu tun – dennoch ist teilweise mehr möglich, als man im ersten Augenblick denken mag. Da können dann in einer Szene tatsächlich auch Filzstifte in der Nase landen – ich weiß, wovon ich rede… ;o)
Zumindest bin ich mir in diesem Probenverlauf über weitere Bühnenausstattung klar geworden.
In die Ecke dachte ich mir schon länger einen Kleiderständer, daneben ein kleiner Tisch, und daneben am liebsten ein Zweisitzer – oder halt zwei Stühle. Jetzt ist dazu noch eine Glaskaraffe mit Wasser und Gläser für auf den Tisch dazu gekommen – eine Art Begrüßungsraum, auf dem Weg von draußen nach drinnen, wo man seine Jacken und Mäntel aufhängen kann/soll, mit einer kleinen Ecke, in der man sich erfrischen und auch setzen kann.

Die einzige richtig geprobte Szene war dann Auftritt 5 – und da hat unser Cléante jetzt einen gewünschte Spazierstock gebilligt bekommen – und direkt ein Requisit dafür in die Hand bekommen, damit er sich da schon dran gewöhnen – und anfangen kann, damit zu proben und zu spielen, so dass ihm dieser Stock bei den Proben in Fleisch und Blut übergeht.

Obwohl wir also heute in Notbesetzungen gearbeitet und –probt haben, sind wir am Gesamtbild doch wieder ein Stück vorwärts gekommen. Nun mal sehen, ob nächste Woche dann alle da sind – bis auf Elmire.
Dann können wir den letzten Teil dann ja mal nächste Woche anproben.

Ich bin gespannt…

Probe vom 27. Mai – Besetzung und 3.3

Bild

Wenn ich jetzt hier ja schon einen Blog habe – da kann ich ja auch mal was bloggen… ;o)

Mir ist der Gedanke gekommen, dass ich hier ja die Fortschritte zu unserem aktuell laufenden Projekt bloggen kann, zumal ich mir die letzten beiden Male eh meine Gedanken dazu aufgeschrieben habe – und dann kann ich das auch hier in meinem Blog tun.

Wir sind eine Theatergruppe mit dem Namen „Spiel-Wut“ – und jetzt mit einem neuen Projekt beschäftigt. Und zwar arbeiten wir am Stück „Tartuffe“ von Molière, mit geplanten Aufführungen im November.

Proben tun wir in der Regel Sonntags – so auch gestern.
Jedoch bedingt durch die Feiertage und anderen Ereignissen haben wir gestern nur in einer kleinen Runde zusammengefunden. Der Rest war verhindert durch Urlaub, Festivals, Krankheit und Unfall…

Also – gestern, am 27. Mai – haben wir jetzt endlich unsere Besetzung fertig bekommen.
Offen waren noch Damis, der Sohn Orgons – und die genaue Verteilung zweier kleiner Rollen.
Der Interessent für Damis hatte zwar jetzt für diesen abgesagt, da er genaue Planungen bis November nicht garantieren kann – aber unseren Gerichtsvollzieher wollte er machen. Dann geht die Rolle des Polizisten an unsere zuletzt Dazugestossene – und die stumme Flipote darf sie auch machen. Damis wird jetzt von unserer Valère-Schauspielerin gemacht, zusätzlich, damit sie auch ein bischen mehr zu tun hat, da Valère (die Rolle des jungen Liebhabers) auch nur zwei kurze Auftritte hat.
Somit wären endlich alle Rollen belegt, die es laut Stück gibt.
Weil ich jedoch Lust drauf habe, werde ich unseren Gerichtsvollzieher als stummen Diener/Kofferträger/Bodyguard/was auch immer begleiten und unterstützen. Da freu ich mich schon drauf. ;o)

Jetzt zur Probe an sich:
Gestern haben wir uns mit der Szene 3.3 beschäftigt – Tartuffe/Elmire.
Man merkt, dass wir diese das erste Mal in Arbeit hatten. Entsprechend ist noch einiges daran zu tun. Auch muss ich bei dieser Szene wohl noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten, damit wir in dieser Szene bis in die Bereiche dessen kommen, was möglich wäre… Was wir gestern erstellt haben, hab ich schon zum Teil quasi durchgedrückt – auch wenn meine beiden Spieler es dann zum Teil schon gesehen haben, dass dieses wirklich besser ist. Aber dass jetzt Tartuffe Elmire mit Handküssen überhäuft, die ich vor meinem inneren Auge schon gesehen habe und weiß, dass dies möglich ist – DAS habe ich dann doch noch nicht hinbekommen.
Und deswegen die Überzeugungsarbeit.
Ich könnte als Regisseur sagen: Macht das so und so!
Aber ich möchte, dass der Spieler dies auch versteht, nachvollziehen kann und dann deshalb diese Sache macht. Weil es möglich ist und in keinem Widerspruch zu seinem bisherigen Rollenaufbau steht.

Letztendlich weiß ich nun, dass wir zumindest in dieser Szene noch einiges erarbeiten müssen – aber ich bin zuversichtlich. Bis November ist es noch ein wenig hin – und ich denke, mir wird dazu schon noch das richtige zu sagen einfallen. Damit letztendlich doch gemacht wird, was und wie ich es gerne hätte… ;o)

In diesem Sinne – bis zum nächsten Mal.