![Das Noël Coward Theatre in London bei Nacht, beleuchtet. Zu sehen ist über dem Eingang die beleuchtete Anzeige von THE OCEAN AT THE END OF THE LANE](https://hebusvontroy.blog/wp-content/uploads/2023/10/wp-1698258167721.jpg?w=549&h=732)
Heute war es endlich soweit.
(Heute meint den 21.10.2023. Nur um das klarzustellen. ;o))
Der Grund, weswegen ich mich zu dieser London-Reise entschieden habe.
Ich war mit GMS, die heute angekommen ist, im Theaterstück nach dem gleichnamigen Buch von Neil Gaiman.
The Ocean at the End of the Lane
– auf Deutsch „Der Ozean am Ende der Straße“.
Eigentlich hatte ich nie gedacht, dass ich dieses Stück mal ansehen werde. Denn dazu muss(te) ich ja nach London reisen.
Für „ein“ Theaterstück.
Bestimmt nicht.
Gut, ich habe mir das Buch damals geholt, auch wenn ich es nicht ganz durchgelesen habe. Ich hatte da einen akuten Fall von Springeritis.
Aber den Anfang + den Schluss habe ich auf jeden Fall gelesen.
Immerhin.
In meiner Twitterzeit bin ich irgendwann dann auch mal Neil Gaiman gefolgt. Von daher habe ich die Sache mit dem Theaterstück durchaus mitbekommen.
Aber, wie gesagt, für „ein“ Theaterstück extra nach London fahren… nee.
Dann wurde es verlängert… und ging anschließend sogar auf Tour über die Insel.
Und Anfang Juni wurde gezwitschert, dass es nun nochmal für 7 Wochen nach London kommt, bevor es endet.
Tatsächlich habe ich mir ja bereits 2021 den Soundtrack dazu über Bandcamp bestellt. Als rote Vinyl. Why not? Auch wenn ich keine wirkliche Ahnung vom Stück hatte. Aber ich mag eh Soundtracks. Und wahrscheinlich hatte ich so eine rote Platte noch nicht. ;o)
Ich kann nun auch nicht mehr sagen, warum ich mich im Juni nun DOCH entschieden habe, für „ein“ Theaterstück nach London zu fahren. Vielleicht war es die Sache von wegen der letzten Gelegenheit. 7 Wochen nochmal, und danach nimmermehr.
Außerdem kam noch dazu, dass ich noch einige Tage Resturlaub hatte, die verplant werden mussten. Also habe ich mal nachgesehen, inwieweit sich meine 5er-Wochen da vielleicht anbieten würden.
Die Sache ist ja auch die, dass Neil bei Twitter immer wieder Kritiken + Berichte zu den Aufführungen gezwitschert hat.
Verständlich. Hätte ich etwas geschrieben, das offensichtlich so gut ankommt, würde ich auch die Werbetrommel rühren. ;o)
Nun, die 7-Wochen-Laufzeit ließ sich mit einem 3er-Wochenende kombinieren… war noch die Frage, ob ich zusätzliche Urlaubstage dafür bekäme.
Habe ich… et voilà.
Ich glaube, ich habe das alles schon mal geschrieben, doch mir ist gerade der Sinn nach dem Wiederholen. Schließlich sitze ich nun im Hotel, habe den Soundtrack laufen und möchte mich ein wenig darüber auslassen, statt mit GMS in einen Gothic-Club zu gehen.
Wieso denn das?
Weil mir der Sinn danach steht, und ich außerdem auch ein wenig Fußkrank bin. Aber das Fußkrank habe ich nicht als Hauptursache für meinen Rückzieher angeführt. Bin gespannt, was sie dann berichtet.
(Ich weiß es ja inzwischen, schließlich habe ich den Text am Samstagabend niedergeschrieben, und inzwischen ist Mittwoch und ich habe bereits wieder zwei Tage das Vergnügen gehabt, arbeiten zu dürfen.)
Wir haben im zweiten Balkon in der Mitte ganz vorne gesessen. Knapp auf Höhe des Bühnenhimmels, sozusagen. GMS wusste ja gar nicht, was sie da erwartet. Ich dachte ja erst, ob wir da nicht schon zu hoch sitzen, doch war dieser Gedanke unbegründet. Die Sicht war klasse.
Wo fange ich jetzt an, wenn es um die Aufführung konkret geht?
Nun, am besten bei der Sprache.
Ich habe gemerkt, dass mein Englisch doch nicht 100% ist. Feinheiten sind mir da sicher einige durch die Lappen gegangen. Aber ich mochte die Sprache und Stimmen einiger Rollen. Vor allem Lettie Hempstock und vom Dad. Dieser… Dialekt?
Das ist ein Grund, weswegen mir britisches Englisch besser gefällt als amerikanisches. ;o)
Ich kann nicht sagen, wann ich das letzte Mal eine professionelle Theateraufführung gesehen habe. Ähm, für Erwachsene. Die Sachen vom Kinder- und Jugendtheater sind was… eigenes. ;o)
(Ach genau – die Brüder Grimm Festspiele…)
Ich fand das Arbeiten mit den Requisiten interessant. Wie das Ensemble die Sachen rein- und wieder rausgeschoben haben. Einmal auch mit einer Verzögerung, weil Dad noch etwas vom Tisch holen wollte.
Die Türen, die selbst beleuchtet waren und herumgeschoben und gedreht werden konnten. Und auf einmal waren es plötzlich 2 und dann noch mehr. Wie damit und dem Einsatz von, ich sage mal Bodydoubles, die Stimmung von Lala zu leichtem Horror gesteigert werden konnte. Dann noch mit Lichteffekten – alles aus, Schwarz, wieder an… wo ist „das Böse“ jetzt?
Ziemlich cool.
Ein paar Zaubertricks, um das Phantastische zu zeigen: Plötzlich Becher in der Hand, oder Milch. Ein Arm, der auf einmal aus dem Ärmel eines Bademantels herauskommt, welcher an einer Tür hängt. Dann zieht die Hand dieses Armes den Schlüssel für die Tür aus der Bademanteltasche und die Tür wird aufgeschlossen. Cool!
Wieviele „das Böse“ gab es nun wirklich?
Diese dargestellten Sachen waren echt klasse. Dann den Einsatz von flatternden Tüchern zur Unterstützung von… Monstern.
Wie aus einem Eimer plötzlich ein Ozean wird… :oO
Wunderschön.
Nur anhand dieser Sachen hat es sich für mich schon gelohnt, diesen Ausflug hierher zu machen.
Die Arbeit mit den Puppen, die eingebaut waren. :oO
Wenn hier viele Theaterstücke so einen Aufwand betreiben, kann ich verstehen, weswegen sich eine Bekannte aus Rottweil hier in London so für die Theater begeistert.
Irgendwie habe ich zu Deutschem Theater keine Vergleichsmöglichkeit, was da wie so möglich ist/gemacht wird.
Ich fand die Aufführung richtig klasse.
Und ich bin froh, deswegen nach London gekommen zu sein.
Und ich habe bestimmt noch einiges von der Aufführung vergessen.
Aber hey – Erinnerung ist subjektiv.
![Programmheft zu THE OCEAN AT THE END OF THE LANE](https://hebusvontroy.blog/wp-content/uploads/2023/10/wp-1698258167779.jpg?w=549&h=732)