Und jetzt ist sie rum, schon ein paar Tage.
Die Beerdigung unseres Freundes.
Hier nannte ich ihn meistens „die Banane“, denn wenn ich über jemanden schreibe, braucht er/sie ja auch einen Namen. Aber den Vornamen nur mit dem ersten Buchstaben abzukürzen, wie ich es mal in einem anderen Blog gesehen habe… nee. Da finde ich dann sowas wie Drachenechse, Fuchs, VnvO oder GMS viel besser.
Klar, theoretisch könnte ich auch einfach den Vornamen nennen. Thomas, Susi, Lena… da gibt es Tausende. Dennoch versuche ich, sie zu anonymisieren und was Eigenes dafür zu entwerfen. Im Falle von Banane hat ihm Banane nicht wirklich gefallen.
Jetzt kann ich ja Werner schreiben. :o/
Am Montag war also endlich Werners Beerdigung.
Es war mein letzter Tag der Arbeitswoche/blocks. Theoretisch Dienst bis 14 Uhr. Die Beerdigung sollte um 13:00 Uhr stattfinden.
Also habe ich einfach montags morgens gefragt, ob ich wegen einer Beerdigung früher gehen kann. Nach Stunden konnte es dann endlich geklärt werden und ich habe das OK von oben bekommen.
Weil – eigentlich darf jetzt, während der Kurzarbeit, keiner früher gehen. Weswegen mir Kollegen im Vorfeld schon geraten hatten ‚meld dich Krank‘. Doch ich wollte den offiziellen Weg gehen. Ein anderer Kollege hat dagegen die Krank-Variante gezogen. Denke ich.
(Was ist das für eine Firma, in der mensch noch nicht mal ohne Probleme zu einer Beerdigung gehen kann?! Kurzarbeit hin oder her…)
Ich habe mich also um halb Eins in die Bahn gesetzt, Stadion raus, zum Auto + auf zum Friedhof. Ich habe noch nicht mal ausgestochen, damit ich die Bahn um Halb auch wirklich bekomme.
So war ich dann kurz nach 1 am Friedhof in Offenbach.
Eine Information zu Offenbach von der Familie war, dass da ein Familiengrab sei. Klar, kann ja sein.
Ich habe mich also kurz umgesehen, ob ich noch andere wartende Personen erblicke (mit denen ich rechnete). Niemand zu sehen. Also niemand wartendes. Daher mal zum Eingang der Trauerhalle gegangen. Da war auch niemand zu sehen. Also dachte ich mir, dann gehe ich halt wieder zurück und zum Friedhofsausgang der Trauerhalle, da werde ich dann bestimmt jemanden sehen.
Und gerade, wie ich dorthin kam, sah ich eine große Anzahl Menschen zu einer Beerdigung gehen. Und ich war mir sicher, da auch einen Freund gesehen zu haben. Also bin ich hin + habe dort meine erwarteten Freunde getroffen. Ich hatte mich kurz über die Menge der Leute gewundert, denn im Vorfeld hieß es „nur 5 Leute zur Beerdigung“. Wie ich dann erfuhr, handelte es sich um eine… ja, wie nennt mensch das? Sammelbeisetzung? Gruppenbeisetzung?
Werner war auf dem Weg auf jeden Fall nicht alleine. Denn insgesamt wurden bei diesem Termin 19 Urnen beigesetzt, in einem anonymen Urnenreihengrab.
Äh ja.
Ich glaube, zu Slow-Fox meinte ich „Interessantes Familiengrab.“
Es wurden die Namen genannt, und zu jedem Namen wurde eine Urne ins Grab gelassen. Da Werner der erste war, konnten wir uns recht einfach merken, wo er sich in der Reihe befand. Wenn der Bestatter, wie ich einfach mal hoffe, auch die richtige Urne genommen hat.
Weil, wenn erst mal Gras über die Sache gewachsen ist…
Werner und die nächsten 1-2 Urnen wurden in einem Netz runtergelassen. Die 3. oder 4. Urne hatte zwei Fäden/Seilchen/Schnüre zum Herablassen.
Es tut mir leid, doch mir kam da der Gedanke, wenn dies meine Beerdigung wäre + ich in einer Urne mit 2 Fäden/Seilchen/Schnüre… ich glaube, das heißt „Senkbänder“.
Also, wenn ich das wäre in der Urne mit Senkbändern… dann würde ich vor dem Absenken gerne noch einen Looping drehen.
Mit Schwung.
Huiiii.
;o)
Die Frau von dem Freund (für den ich noch keinen Blognamen habe… Seinen Runnernamen? Ich glaube, sein Pseudo weiß ich gar nicht mehr…) hat auf jeden Fall dafür gesorgt, das Werner nicht ohne Würfel ist. Sie war nämlich vor mir am Grab und hat ihm, denke ich, einen 20er reingeworfen.
Den klassischen GM-Würfel, passend für unseren Groß-GM. *sfz*
Wir waren nun also für Werner 8 Begleiter.

Quelle: Drachenechse
Und ich habe am Grab ein paar Fotos gemacht. Damit a) jemand, der/die nicht zur Beerdigung konnte, wie z.B. Drachenechse, in etwa den richtigen Standort finden kann, zum Abschied nehmen und b) ich selbst es wiederfinden kann, zumindest so in etwa.
Im Falle von Drachenechse kann ich bereits nachtragen, dass sie gestern den Besuch gemacht hat. Und nach Rückfrage bei mir, wo etwa es ist – und den Fotos – hat sie es wohl gefunden.
Und dafür gesorgt, dass Werner zum Rollenspielen woauchimmer einen kompletten Satz hat.
Sie hat mir dieses Foto geschickt und geschrieben, sie fühle sich wie ein Grabräuber – dabei hat sie ja gerade das Gegenteil gemacht. Nämlich noch einen guten Satz heimlich vergraben. (Wie schön wäre das, wenn die Wurzeln schlagen könnten und dann da ein Würfelbaum wachsen würde. :oD)
Ich werde euch diese Fotos hier jetzt auch zeigen. Damit ihr, falls ihr mal zum Neuen Friedhof nach Offenbach kommt, selbst mal bei Werner vorbeigehen und „Hallo“ sagen könnt.
Ich kann ihm jetzt oft auf dem Weg zur + von der Arbeit winken.
Mach’s gut, Werner.

Friedhof Vogelansicht mit ungefährer Gräbermarkierung