Ich habe nun den letzten Band von Lockwood & Co zum zweiten Mal beendet. Zum zweiten Mal, weil ich ihn beim ersten Mal in einem Arbeitstag verschlungen habe, so dass ich das Buch direkt nochmal lesen wollte. Mit mehr Ruhe.
Nachdem ich jetzt also das zweite Mal durch bin, läuft meine Hirnmaschinerie an und ich mache mir Gedanken. Und dass, obwohl ich doch fast gerade erst einen Beitrag übers Schreiben verfasst habe. Doch gibt es nun direkt nochmal einen. Dieses Mal über Regeln. Denn ich denke jetzt…
Jede Geschichte, die geschrieben wird, braucht ihre Regeln.
Sei es im Dramaturgischen (mit dem großen Finale beginnt eher selten eine Geschichte, zumindest nicht mit dem kompletten, abgeschlossenen), wie im Figürlichem Bereich.
Diese Regeln sollten einem klar sein, am Anfang, bevor es ans Schreiben geht. Und sei es nur, damit man weiß, wie man sie nach seiner Geschichte ausrichten oder verbiegen kann.
Eine Regel für den Vampir ist, dass er Blut trinkt. Das ist wohl die Universellste Vampirregel.
Werwölfe können oder müssen sich verwandeln. Meistens „müssen“ in Vollmondnächten mit sichtbarem Vollmond.
Aliens kommen aus dem Weltraum – sonst währen es ja keine Aliens. ;o)
Wenn ich die grundsätzlichen Regeln weiß, kann ich beginnen, sie auf meine Geschichte zurechtzuformen. Von Terry Pratchett auf der Scheibenwelt wurde die Vampirregel dahingehend gebogen, oder besser: ausgeweitet, dass „Schwarzbändler“ kein Menschliches Blut mehr trinken. Ob diese Regelung auch Tierblut betrifft, also Blut generell, entzieht sich gerade meiner Kenntnis. Könnte ich mir aber vorstellen.
Bei Werwölfen könnte man „Schein-Vollmonde“ einbauen, die im Werwolfhirn den Verwandelmodus einschalten, obwohl es gar nicht nötig wäre.
Wenn Geister an bestimmte Örtlichkeiten oder Gegenstände gebunden sind – was könnte eine solche Bindung lösen? Zum Beispiel ein Zauberspruch wie bei A. Lee Martinez „Diner des Grauens“?
Wie wäre es für einen Vampir/Werwolf/Geist möglich, einer Regel zu widerstehen? Und wenn dies für ein Wesen gilt – wie ist dies mit anderen ihrer Art?
So etwas sollte einem klar sein zu Beginn. Anschließend sollte das Schreiberling sich an diese Regeln halten. Dies macht es dem Leser nämlich einfacher, der Geschichte zu folgen. Und dem Schreiberling, sie zu schreiben.
Denke ich zumindest.
Ist irgendjemand anderer Ansicht?
Nur her damit.
;o)