Einfallsreich

Draufsicht Regelwerke D&D 5

Wir haben heute wieder D&D gespielt.

Wieder habe ich mich die letzten Tage nicht darauf vorbereitet, doch heute dachte ich mir, dass ich doch wenigstens mal meine Notizbücher und das Abenteuer mitnehmen sollte, um mir ein paar Gedanken zu machen.

Die sahen dann so aus, dass die Karawane inzwischen die Hälfte des Weges zurückgelegt hat. Beim letzten Mal haben wir mal zwei Trainingskämpfe gemacht. Einmal unser Schurke gegen den Paladin – und dann habe ich eine NSC-Kämpferin aus der Karawane auch nochmal gegen den Paladin kämpfen lassen. Ebenfalls als Trainingskampf. Und beide Male hat unser Drachengeborene verloren.

Das war aber eher eine zufällige Geschichte, die sich ergeben hatte, weil es dem Schurken und dem Paladin eingefallen ist, das mal zu machen.
Hey, Eigeninitiative. Top! *Daumen hoch*

Doch jetzt musste ich mir ja wenigstens wieder eine Kleinigkeit überlegen.
Theoretisch hatte ich die ganze Reise bereits ausgewürfelt: Wann findet eine Zufallsbegegnung statt und so. Da wäre nun in diesem Bereich der Reise eigentlich nichts vorgesehen gewesen… allerdings sind sie heute an der Ruine der Burg Drachenspeer – oder halt Castle Dragonspear – angekommen.
Eine große Ruine neben dem Handelspfad, der geradezu nach einer Begegnung ruft. Und natürlich ist da nichts im ursprünglichen Abenteuer vorgesehen.
Im Gegenteil, diese Burg wird da nicht einmal erwähnt.

Ich dachte ja erst, dass dies ein Dorf oder Stadt ist, bis ich das nachgeschlagen habe.

Heute habe ich dann also überlegt, was ich in so einer Ruine wohl verstecken könnte. Und dann habe ich mich für zwei Eulenbären und eine Gruppe Hobgoblins entschieden. Diese aber nicht zusammen, sondern jede Gruppe in ihrem Bereich der Ruine.

Regelwerke Seitenansicht D&D 5 von oben nach unten: Players Handbook Monster Manual Xanathars Ratgeber für Alles Dungeon Master GuideAls ich dann zu Hause war, habe ich nur noch eine Karte dafür gesucht und die Monster vorbereitet.
Und das war es soweit tatsächlich auch, im Großen und Ganzen.
Ich wollte nicht zu viel planen, denn dann machen sie doch alles anders als gedacht. Tatsächlich hätte es ja auch sein können, dass sie gar nicht zur Ruine gehen. Dann hätte am nächsten Morgen halt einer der mitlaufenden NSCs gefehlt. Doch zum Glück wollte sich unser Schurke die Ruine ansehen.
*grins*
Und ich habe tatsächlich unsere Druidennonne und den Drachengeborenen dazu gebracht, mal inGame ein wenig über Drachen zu sprechen. Denn wenn der Spieler es sowieso erklären wollte, kann er das auch mal als sein Charakter machen. ;o)

Es ging dann schon mal gut los, als sie den Feuerschein der Hobgoblins bemerkt haben, und unsere Gnomenbardin laut mit einem „Halloooo“ auf sich aufmerksam gemacht hat. Außerdem hat sich unser Drachgeborene eine Fackel angemacht, damit er auf jeden Fall bemerkt wird.

Die Reaktion darauf war dann, dass die Pfeile angeflogen kamen.
Auch wenn sie natürlich nichts bewirkt haben. Typisch.
Doch immerhin hat der Hauptmann von ihnen mit einem Wurfspeer tatsächlich den Schurken angekratzt.

Irgendwie haben Hobgoblins immer die dumme Angewohnheit, schnell umzufallen. Das war auch dieses Mal wieder so. Jedoch haben aber alle bei dem Geplänkel so einen Krach gemacht, dass sich die Eulenbären auf den Weg gemacht haben. Und sie haben sich auch entsprechend bemerkbar gemacht.

Als die beiden dann um das Hauptgebäudeteil angerannt kamen, war die erste Reaktion der Spieler erstmal ein „Oh Sch…“ – oder zumindest fast. Absolute Begeisterung hört sich anders an. Denn zumindest haben zwei von ihnen diese netten Tierchen im Film bereits in Aktion gesehen.

Und was haben sie gemacht, um diesen Tieren zu entgehen?

Einmal hat der Schurke seine Krähenfüße ausprobiert – welche tatsächlich einen der beiden aufgehalten haben. Der zweite kam zwar bis an den Schurken ran und hat ihm nochmal hinterhergehackt, als der sich an ihm vorbei zur Gruppe bewegt hat… damit da unsere Bardin eine vorbereitete Winzige Hütte von Leomunds erschaffen konnte.

Und dann haben sie es sich in ihr gemütlich gemacht und gewartet.
Unglaublich.
Ich musste so lachen.

Ich habe die beiden Eulenbären sich dann erstmal um die Überreste der Hobgoblins kümmern lassen. An einer Feuerillusion hat sich einer der Bären auch noch die Pfote verbrannt, und dann haben sie gefuttert.

Da außer dem komischen Material der Hütte nichts sichtbar war, habe ich dann steigende Intelligenzproben für die Tierchen gemacht, ob und wie lange sie sich dort aufhalten.

Taschenuhr an einer KetteDer erste hat die Sache bereits nach einer Stunde vergessen.
Doch der zweite war hartnäckiger. Der hat tatsächlich fast 5 Stunden an diesem Gebilde ausgeharrt. Doch dann war es auch bei ihm vorbei.
Jeder der beiden hatte sich noch einen Snack von den Hobgoblins für ihr Zuhause mitgenommen und dann waren sie weg.

Nachdem die Gruppe noch eine Weile gewartet hatte, wurde die Hütte dann aufgegeben und sie wollten sich leise auf den Rückweg machen – und ausgerechnet unsere Gnomenbardin hat da tatsächlich den geforderten Wert unterschritten. Wahrscheinlich weil sie auf den letzten Krähenfuß getreten war.
Darauf machten sich die Eulenbären wieder mit ihrem Rufen und Kreischen bemerkbar, und die Gruppe nahm die Beine in die Hand.

Dieser Gedanke, sich einfach in ein undurchdringliches Versteck zurückzuziehen und die Sache auszusitzen, finde ich so unglaublich…
Die Bardin hat auch schon einen recht starken Gladiator dazu gebracht, einen Lachanfall zu bekommen, so dass sie nicht gegen ihn kämpfen mussten, sondern ihn so wegsperren konnten.
Wer kommt denn auf so etwas… ;o)

Ich finde diesen Einfallsreichtum erfrischend. Kopf statt Muskeln.
Ach, ich wünschte, das hätte ich auch.
Doch ich habe weder noch. ;o)

verschiedene Rollenspielwürfel